VW legt bei Umsatz und Gewinn zu und übertrifft Gewinnerwartungen

In den Monaten Januar bis September habe der operative Gewinn des Konzerns bei 4,279 Mrd Euro gelegen, nach durch Sondereffekte getrübten 1,241 Milliarden ein Jahr zuvor, teilte das Unternehmen am Freitag in Wolfsburg mit. Von dpa-AFX befragte Analysten hatte im Schnitt nur mit 4,126 Milliarden Euro gerechnet.


Umsatz leicht hinter Erwartungen
Der Umsatz stieg von 77,030 auf 80,958 Milliarden Euro und blieb damit leicht hinter den Erwartungen zurück. Die Analysten hatten im Schnitt mit 81,680 Milliarden Euro gerechnet. Für das Gesamtjahr bekräftigte das Unternehmen seine bisherigen Ziele für Umsatz, Absatz und Gewinn.


Operativer Gewinn 50 Prozent über Vorjahr
Damit lag der operative Gewinn der neun Monate auch fast 50 Prozent über dem um Sondereffekte bereinigten Vorjahreswert von 2,904 Milliarden Euro. Der Vorsteuergewinn stieg von 937 Millionen auf 4,732 Milliarden Euro. Der Überschuss kletterte von 1,209 auf 2,906 Milliarden Euro. Das Umsatzplus blieb mit 5,2 Prozent aber deutlich hinter dem Absatzanstieg zurück. Wie VW bereits in der vergangenen Woche mitgeteilt hatte, legten die Auslieferungen in den ersten neun Monaten um 8,2 Prozent auf 4,615 Millionen Fahrzeuge zu.


Q3-Umsatz deutlicher hinter Absatzplus
Im dritten Quartal stieg der Umsatz um 3,8 Prozent auf 26,106 Milliarden Euro und blieb damit noch deutlicher hinter dem Absatzplus von 9,1 Prozent auf 1,528 Millionen Fahrzeuge zurück. Die Analysten hatte mit einem Anstieg auf 26,828 Milliarden Euro gerechnet. Der Gewinn stieg gegenüber dem Vorjahreszeitraum dagegen sprunghaft an, da das dritte Quartal 2006 durch fast 670 Millionen Euro für die Sanierung der Kernmarke VW belastet worden war.


Quartalsgewinn, Vorsteuergewinn und Überschuss
Der operative Quartalsgewinn stieg von 284 Millionen auf 1,459 Milliarden Euro, der Vorsteuergewinn von 186 Millionen auf 1,719 Milliarden Euro und der Überschuss von 23 auf 947 Millionen Euro. Alle drei Kennzahlen lagen deutlich über den Schätzungen der Analysten, die nur mit einem operativen Gewinn von 1,306 Milliarden und einem Überschuss von 862 Millionen Euro gerechnet hatten.


Alle Marken trugen zum Erfolg bei
«Wir sind besser, leistungsfähiger und profitabler geworden», sagte Finanzvorstand Hans Dieter Pötsch bei der Vorlage der Zahlen. «Alle Marken haben zu diesem Erfolg beigetragen.» Die Marke VW konnte ihren operativen Gewinn nach den im vergangenen Jahr eingeleiteten Kostensenkungsmassnahmen von 629 Millionen auf 1,383 Milliarden Euro mehr als verdoppeln, der Umsatz legte um gut 5 Prozent auf 54,712 Milliarden Euro zu. Die Tochter Audi erhöhte ihren operativen Gewinn um mehr als 50 Prozent auf 1,813 Milliarden Euro. Der Umsatz legte um 8,1 Prozent auf 25,260 Milliarden Euro zu und damit stärker als der Absatz, der nur um 6,8 Prozent gestiegen war.

Seat reduzierte Verlust
Auch Skoda, Bentley und VW Nutzfahrzeuge bauten ihre Gewinne in den ersten neun Monaten deutlich aus. Die spanische Tochter Seat reduzierte ihren Verlust bei annähernd unverändertem Absatz und Umsatz von 121 Millionen Euro in den ersten neun Monaten 2006 auf 12 Millionen Euro. Damit betrug der Verlust im dritten Quartal nur noch eine Million Euro. Seat will im Gesamtjahr nach zwei Jahren in den roten Zahlen wieder in die Gewinnzone zurückkehren.


VW auf gutem Wege
«Wir sind auf gutem Wege, unsere Ziele zu erreichen», sagte Pötsch. Im Gesamtjahr werde der Konzern erstmals mehr als 6 Millionen Fahrzeuge verkaufen, der Umsatz soll über dem des Vorjahres liegen. Der operative Gewinn soll gegenüber dem Vorjahresergebnis vor Sondereinflüssen sogar «deutlich» zulegen, der Vorsteuergewinn auf 5,1 Milliarden Euro steigen. Die von den Konzernmarken neu vorgestellten Modelle seien bei den Kunden auf «durchweg positive Resonanz» gestossen, sagte Pötsch.


Ausblick aufs laufende Jahr
Für den weltweiten Automobilmarkt insgesamt rechnet VW im laufenden Jahr mit einem höheren Volumen als im Vorjahr. Die Entwicklung werde im vierten Quartal aber durch die anhaltend hohen Energie- und Rohstoffpreise negativ beeinflusst. In Deutschland, Spanien und den USA sei mit geringeren Zulassungszahlen als im Vorjahr zu rechnen. Die Märkte in China und Südamerika dürften dagegen nach Einschätzung der Wolfsburger weiterhin hohe Wachstumsraten aufweisen. (awp/mc/ab)

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