VW steigt mit 15,06 Prozent bei MAN ein
VW habe zum 3. Oktober 2006 einen Anteil von 15,06 Prozent an MAN erworben, teilte das Unternehmen in Wolfsburg mit. Eine vollständige Übernahme von MAN sei aber nicht beabsichtigt. Mit der Beteiligung wolle sich VW sein «strategisches Interesse» am Nutzfahrzeuggeschäft sichern.
VW schliesst Verkauf der Scania-Anteile aus
Mitte September hatte MAN ein knapp zehn Milliarden schweres Übernahmeangebot für Scania abgegeben. Volkswagen ist mit 18,7 Prozent an dem schwedischen Unternehmen beteiligt, hält aber 34 Prozent der Stimmrechte. VW-Chef Bernd Pischetsrieder hatte einen Verkauf der Anteile in den vergangenen Wochen immer wieder ausgeschlossen und stattdessen ein Dreibündnis aus VW, MAN und Scania ins Spiel gebracht. In der vergangenen Woche waren dann erstmals Gerüchte aufgekommen, VW und Scania planten ihrerseits eine Übernahme von MAN.
Hohe Synergiepotenziale
Jede feindliche Übernahme sei der Erschliessung von Synergien nicht förderlich, teilte VW am Mittwoch hierzu mit. Grundsätzlich gebe es zwischen MAN und Scania hohe Synergiepotenziale. Um diese realisieren zu können, müssten aber beide Unternehmen zusammenarbeiten. VW habe ein «industrielles Interesse am Nutzfahrzeuggeschäft», das es zu stärken gelte. Das Angebot von MAN wies VW erneut zurück. Es spiegele «nicht den fairen Wert der Stimmrechte und des Kapitalanteils von Volkswagen an Scania wider», hiess es. VW regte erneut eine Integration seines brasilianischen Nutzfahrzeuggeschäfts in eine potenzielle Allianz zwischen Scania und MAN an. Weiteres Umsatzpotential schlummere ausserdem in einer Vertriebskooperation im leichten Nutzfahrzeug-Geschäft.
MAN begrüsst VW-Einstieg
MAN sieht durch den Einstieg von Volkswagen seine Übernahmepläne für den schwedischen Lastwagenhersteller Scania gestärkt. «MAN begrüsst Volkswagen als strategischen Aktionär und wertet dies als einen positiven Schritt im Zusammenhang mit dem Angebot für Scania», teilte das Unternehmen in München mit. (awp/mc/pg)