VW will Kernmarke mit drastischem Sparkurs sanieren

Das meldet das «manager magazin» unter Berufung auf Konzernkreise. In Branchenkreisen hiess es am Donnerstag, die Zahl sei «realistisch». Ein VW-Sprecher in Wolfsburg wollte keinen Kommentar abgeben. Die Markengruppe VW war 2004 in die roten Zahlen gerutscht.


Leistungssteigerungen nötig
Konzernchef Bernd Pischetsrieder hatte vor kurzem gesagt, er wolle bis 2008 das Konzernergebnis um mehr als vier Milliarden Euro steigern. Dazu seien «deutlich» höhere Einsparungen und Leistungssteigerungen nötig. Mit dem Sparprogramm «ForMotion» sollen im laufenden Jahr 3,1 Milliarden Euro gespart werden. Volkswagen will damit die Ertragswende schaffen und wettbewerbsfähiger werden. Der Gewinn war 2004 erneut eingebrochen. Der Autobauer hat derzeit massive Absatzprobleme in zentralen Märkten wie China und den USA. Kritiker werfen VW Fehler vor allem bei der Modellpolitik und beim Vertrieb vor.


Ertragssäule Audi
Der frühere DaimlerChrysler-Manager Bernhar d, der als Sanierer gilt, ist seit Anfang Mai Chef der Markengruppe VW, zu der VW-Pkw, Skoda, Bentley und Bugatti gehören. Im ersten Quartal schrieb die Gruppe weiter rote Zahlen, verringerte ihren operativen Verlust aber von 71 Millionen auf 53 Millionen Euro. Ertragssäulen im VW-Konzern sind derzeit Audi und die Finanzdienstleistungen.


Prämien qualitätsabhängig
Wie das «manager magazin» berichtet, will Bernhard die Prämien der Führungskräfte künftig von der Qualität der Modelle abhängig machen. Auch dies wurde in Branchenkreisen bestätigt. Bisher sind die Prämien abhängig von der Geschäftsentwicklung.


Zulieferer gefordert
Allein drei Milliarden Euro der geplanten sieben Milliarden Euro Einsparungen bei der Markengruppe VW sollen dem Bericht zufolge auf Zulieferer entfallen. Der für Beschaffung zuständige Konzernvorstand Francisco Javier Garcia Sanz hatte vor zwei Wochen gesagt, VW wolle seine Materialkosten bis 2008 um eine Milliarde Euro oder zehn Prozent senken.


Personalkosten senken
Zu den Kostensenkungen bei VW gehören auch Einsparungen bei den Personalkosten. Derzeit ringen Betriebsrat und Management um ein neues Schichtmodell im Stammwerk Wolfsburg. Die Unternehmensführung plant eine Rückkehr zur Fünf-Tage-Woche mit etwa sechs Arbeitsstunden pro Tag. Vor allem durch die Streichung von Nachtschichten sollen rund 70 Millionen Euro gespart werden. Bisher gibt es in Wolfsburg die Vier-Tage-Woche mit 28,8 Arbeitsstunden. (awp/mc/as)

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