Waadtländer KB: Bruttogewinn legt um 37 Prozent zu

Der Reingewinn ging in der Berichtsperiode um 29% auf 136,0 (VJ 191,3) Mio CHF zurück. Der Bruttogewinn stieg dagegen um 37% auf 227,8 (166,0) Mio CHF. Während die Bank im Vorjahr ausserordentliche Erträge von 114,1 Mio CHF erzielt hatte, waren es dieses Jahr nur noch 5,1 Mio. Unter Ausklammerung dieser Erträge sei der Reingewinn in ähnlichem Ausmass gewachsen wie der Bruttogewinn, teilte die Waadtländer Kantonalbank am Donnerstag mit.


Cost-Income-Ratio von 70% auf 61% verbessert
Die Abschreibungen beliefen sich unverändert auf 39 Mio CHF. Die Wertberichtigungen, Rückstellungen und Verluste betrugen 17 Mio CHF und seien damit «angesichts der Wirtschaftslage auf einem mässigen Niveau» geblieben. Der Betriebsertrag konnte um 14% auf 478,8 (420,0) Mio CHF gesteigert werden, so die Bank weiter. Weil der Geschäftsaufwand zudem auf 251,0 (254,0) Mio CHF sank, verbesserte sich die Cost-Income-Ratio auf 61% von 70%. Vom Aufwand entfielen 155 Mio CHF (-1%) auf das Personal, und 96 Mio CHF (-2%) auf den übrigen Betriebsaufwand.


Analystenerwartungen übertroffen
Mit den ausgewiesenen Zahlen hat die BCV die Erwartungen der Analysten übertroffen. Im Vorfeld wurde durchschnittlich (AWP-Konsens) mit einem Reingewinn von 111,3 Mio, einem Bruttogewinn von 202,8 Mio und einem Betriebsertrag von 447,9 Mio CHF gerechnet.


Rückläufiger Erfolg aus Zinsengeschäft 
Der Erfolg aus dem Zinsengeschäft ging trotz grösserer Geschäftsvolumen um 2% auf 252,8 Mio CHF zurück. Der Rückgang sei auf die vorsichtigere Bewirtschaftung der umfangreichen Geldzuflüsse zurückzuführen, die grösstenteils bei der Schweizerischen Nationalbank (SNB) angelegt worden seien, so die BCV. Unter dem Einfluss der schwächeren Börsen ging der Erfolg aus dem Kommissions- und Dienstleistungsgeschäft um 10% auf 159,6 Mio CHF zurück. Der Erfolg aus dem Handelsgeschäft betrug 46,2 Mio CHF, nach einem Verlust von 44,7 Mio CHF in der Vorjahresperiode.


Bilanzsumme auf 36,1 Mrd CHF gesteigert
Der übrige ordentliche Erfolg sank um 36% auf 20,2 Mio CHF. Für den Rückgang macht die Bank geringere Veräusserungen von Finanzanlagen verantwortlich. Diese seien in den Vorjahren im Zuge der strategischen Fokussierung auf das Kerngeschäft ausserordentlich hoch gewesen. Die Bilanzsumme stieg um 2% auf 36,1 Mrd CHF. Dabei verzeichnete die BCV auf der Aktivseite eine deutliche Zunahme des Hypothekargeschäfts um 5% auf 18,1 Mrd CHF. Die übrigen Kredite verringerten sich um 5% auf 5,3 Mrd CHF, was hauptsächlich auf den Rückgang im Trade-Finance-Geschäft zurückzuführen sei.


Finanzanlagen legen um 78% zu
Um das Interbankenrisiko zu reduzieren, senkte die BCV ihre Forderungen gegenüber Banken um 37% auf 4,9 Mrd CHF. Dabei seien die Einlagen bei der SNB um 2,3 Mrd auf 2,9 Mrd CHF aufgestockt worden. Weiter investierte die Gruppe 1,2 Mrd CHF in erstklassige Finanzanlagen. Insgesamt sind die Finanzanlagen um 78% auf 2,8 Mrd CHF gestiegen. Auf der Passivseite sind die Kundeneinlagen in Spar- und Anlageform um 10% auf 9,4 Mrd CHF und die übrigen Verpflichtungen gegenüber Kunden um 8% auf 14,0 Mrd CHF gestiegen. Die Eigenkapitalbasis bleibe mit einem FINMA-Eigenmitteldeckungsgrad von 180% komfortabel. Die BIZ-Kernkapitalquote gemäss Basel II beläuft sich auf 18,3%.


Neugeldzufluss von 2,1 Mrd CHF
Zum Semesterende stiegen die verwalteten Vermögen der Gruppe um 4,6 Mrd oder 7% auf 71,4 Mrd CHF. Der Neugeldzufluss belief sich auf 2,1 Mrd CHF, nach 0,3 Mrd CHF in der Vorjahresperiode. Das BCV-Ergebnis im ersten Halbjahr zeuge einerseits vom Vertrauen der Kunden in die Bank und andererseits von der geringen Krisenanfälligkeit ihres Kreditportfolios in einem ungünstigen wirtschaftlichen Umfeld, heisst es. Die Bank rechnet den Angaben zufolge mit einem «vergleichbaren Geschäftsgang» in der zweiten Jahreshälfte. (awp/mc/ps/03)

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