Dies ist jedoch ein vorläufiger Wert, der sich in den nächsten Wochen noch deutlich ändern kann. Ökonomen hatten allerdings im Durchschnitt ein Plus von um die 2,3% erwartet. In den ersten drei Monaten des Jahres war die grösste Volkswirtschaft der Welt nach revidierten Daten mit einer hochgerechneten Jahresrate von 0,9% gewachsen. Der US-Kongress hatte Anfang des Jahres ein gewaltiges Paket zur Ankurbelung der Konjunktur mit einem Gesamtvolumen von 168 Milliarden Dollar (108 Milliarden Euro) ins Werk gesetzt. Der weit grösste Teil davon, 152 Milliarden Dollar, soll als Steuerrückzahlungen für Bürger sowie als Investitionsanreize in die Wirtschaft gepumpt werden. Bislang floss etwa die Hälfte davon an die Amerikaner.
Gute Exportlage
Nach Angaben des Handelsministeriums ist der Zuwachs im zweiten Quartal vor allem auf die gute Exportlage, Verbraucher- und Staatsausgaben zurückzuführen. Importe seien zurückgegangen.
IWF spricht sich für deutliche Zinsanhebung aus
Der Internationale Währungsfonds IWF sprach sich derweil für eine deutliche Zinsanhebung in den USA aus, sobald die Wirtschaft wieder auf Erholungskurs ist. Angesichts der Gefahr steigender Inflationserwartungen sollte die US-Notenbank zu einer «entschiedenen Zinserhöhung neigen, wenn eine Belebung etabliert ist und die Lage auf dem Finanzmarkt sich entspannt», teilte der Exekutivrat des IWF in Washington mit.
Status Quo für den Moment
Vorerst sollten indes keine geldpolitischen Schritte unternommen werden, solange sich die Situation nicht weiter verschlechtere. Da der Leitzins schon unter der Inflationsrate liege und damit real negativ sei, «ist die Geldpolitik bereits angemessen positioniert, um auf Rezessionsrisiken zu reagieren», heisst es in der Stellungnahme der IWF-Exekutivdirektoren zum bereits Mitte Juni vorgelegten Ausblick des Fonds zur amerikanischen Konjunktur.
IWF schraubt Prognosen nach oben
Der Weltwährungsfonds hatte angesichts einer unerwartet robusten Verbrauchernachfrage seine Wachstumsprognose für die USA für dieses Jahr von 0,5 auf 1,3% angehoben. Auch die Erwartungen für 2009 schraubte der Fonds von 0,6 auf 0,8% nach oben.
Fed-Entscheid am kommenden Dienstag
Die US-Notenbank entscheidet am kommenden Dienstag über die künftige Höhe des Leitzinses. Marktbeobachter rechnen damit, dass die Federal Reserve ihn zum zweiten Mal hintereinander bei 2,0% belässt. Zuvor war angesichts der Preisexplosion bei Energie und Nahrungsmitteln über eine baldige Erhöhung spekuliert worden. Vor dem Hintergrund des bröckelnden Ölpreises wird nun zunehmend damit gerechnet, dass die Notenbank den Zins noch eine ganze Weile unverändert lässt. Zuvor hatte der Offenmarktausschuss der Federal Reserve ihn vor dem Hintergrund der Kredit- und Immobilienkrise seit September von 5,25% in sieben Schritten gesenkt. (awp/mc/pg/30)