Das nach der mythischen Insel benannte Boot wird im Rahmen der International Microtransat Challenge 2009 starten, an der im kommenden September eine Flotte von zwölf Segelrobotern von der Südwestküste Irlands aus ohne menschliches Zutun in die Karibik segeln sollen, wie der international agierende Management-, Technologie- und Outsourcing-Dienstleister Accenture mitteilt.
Weltpremiere
Noch nie ist eine Transatlantiküberquerung mit einem Segelroboter gelungen – die Microtransat Challenge stellt darum für die gemeldeten Boote aus Europa, den USA und Kanada eine einzigartige Herausforderung dar. Das SSA-Projekt der interdisziplinären ETH-Studentengruppe sieht zunächst Trainingsfahrten mit der Avalon im Vierwaldstättersee vor, dann die Teilnahme an der World Robotic Sailing Championship in Portugal im Sommer sowie schliesslich den Start zur Micotransat Challenge im Herbst. An dieser Wettfahrt über rund 7’000 km sollen die Segelroboter einzeln von der Südwestküste Irlands aus an ihr Ziel in der Karibik segeln.
Eigenbau
Die acht ETH-Studenten der SSA-Gruppe haben Avalon mit modernsten Methoden selbst entworfen und diesen Winter weitgehend selbst gebaut. Parallel dazu wurden die einzelnen Komponenten der erforderlichen elektronischen Sensoren und Subsysteme bestimmt und die Regelkreise sowie die Stromversorgung durch Solarzellen, Akkus und Brennstoffzellen entwickelt. Ferner mussten die zugehörigen Computerprogramme geschrieben und getestet werden.
Zwei bis drei Monate für Atlantiküberquerung
Die Veranstalter der Microtransat Challenge rechnen damit, dass die Boote für die Atlantiküberquerung von Irland bis in die tropischen Gewässer der Karibik etwa zwei bis drei Monate brauchen und dabei enormen Beanspruchungen ausgesetzt sein werden. Das Budget des SSA-Projekts der ETH-Studenten beträgt 210’000 Franken und wird weitgehend durch Sponsoren getragen, darunter auch dem Beratungs- und Technologieunternehmen Accenture. Ueli Looser, Chairman der Accenture AG, meint dazu: «Im Rahmen der Förderung des Bildungsstandortes Schweiz hat die Zusammenarbeit mit der ETH Zürich für uns eine lange Tradition. Das Avalon-Projekt zeigt an einem attraktiven und anspruchsvollen Praxisbeispiel die Wechselbeziehung zwischen Innovation und Nachhaltigkeit.»
Technologisches und nautisches Abenteuer
Für die ETH-Studenten dürfte die Verfolgung der Avalon auf dem offenen Meer von einem Begleitschiff aus zu einem ebenso spannenden wie ungewissen technologischen und nautischen Abenteuer werden. Dem warnenden Realismus der Organisatoren haben die Studierenden vor allem das Vertrauen in ihr Projekt sowie eine gehörige Portion jugendlichen Optimismus entgegen zu setzen. Schliesslich wären sie nach den Alinghi-Siegen im America’s Cup nicht die ersten Landratten aus einem Binnenland, die vor so traditionsreichen Seefahrernationen wie England, Frankreich, Spanien sowie den USA und Kanada einen nautischen Ehrentitel zu erringen vermögen. (accenture/mc/ps)
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