«Dies sind schwere Zeiten, nicht nur in den USA, sondern überall auf der Welt», umriss der Vize-Chairman des Auslandsgeschäfts, Mike Duke, die Situation. Wal-Mart gehe es aber besser als vielen seiner Konkurrenten und das Unternehmen sei angesichts seiner Niedrigpreis-Strategie auch in der Krise gut positioniert. Dennoch bekam auch der Discount-Riese in den letzten Monaten die Wirtschaftsschwäche stärker zu spüren. Im laufenden Geschäftsjahr 2008/09 (Ende Januar) dürften die Erlöse zwar weltweit um 8 Prozent wachsen und im Folgejahr um 5 bis 7 Prozent. Dies stellt aber eine Verlangsamung gegenüber dem zurückliegenden Jahr 2007/08 dar, als Wal-Mart noch um 8,6 Prozent zulegen konnte.
Weniger Neueröffnungen
Die Investitionen sollen im laufenden Geschäftsjahr um 2 Milliarden auf rund 13 Milliarden US-Dollar gekappt werden. Dieses Niveau will der Konzern dann auch 2009/10 halten. So soll die Zahl der geplanten neuen Grossmärkte, die neben Lebensmitteln auch Haushaltswaren, Elektronikartikel und Kleidung anbieten, in diesem Jahr nur noch 166 betragen. Im Vorjahr hatte Wal-Mart noch 191 Märkte eröffnet. Im kommenden Jahr sollen es dann nur noch 125 bis 140 Neueröffnungen sein.
Düstere Vorzeichen
Gespart werden soll vor allem in den USA, weil dort die Finanzkrise den Verbrauchern am stärksten zugesetzt hat. Auch die weiteren Vorzeichen sind düster. Wie das Forschungsinstitut Conference Board am Dienstag bekannt gab, sank das Verbrauchervertrauen in den USA angesichts der sich verschlechternden Arbeitsmarktlage und den Kursabstürzen an der Börse im Oktober auf den niedrigsten Stand seit 1967.
Hoffen auf Schwellenmärkte
Aber auch das Ausland sei gegen diese Einflüsse nicht immun, so Wal-Mart. Zuletzt trug das internationale Geschäft 24 Prozent zum Gesamtumsatz bei. Am stärksten waren dabei gut entwickelte Märkte wie Kanada oder Japan. Der Konzern rechnet nun damit, dass sich durch die Krise das Gewicht weiter zu Gunsten der Schwellenländer verschiebt. In den kommenden fünf Jahren soll mehr als die Hälfte des Auslandsumsatzes aus Ländern wie Brasilien, Mexiko oder China kommen, schätzt Wal-Mart. (awp/mc/ps/20)