Warner Music immer tiefer in der Verlustzone

Die deutlichen Zuwächse im digitalen Geschäft via Internet können die Rückgänge im klassischen Verkauf bislang nicht ausgleichen. Der Verlust weitete sich im vergangenen Quartal überraschend stark um mehr als ein Drittel auf 37 Millionen US-Dollar aus. Die Zahlung einer Dividende werde vorerst ausgesetzt, teilte Warner Music mit.


Aktie stürzt ab
Der Umsatz des weltweit drittgrössten Musikkonzerns stieg im Ende März abgelaufenen zweiten Geschäftsquartal dank des schwachen Dollar um zwei Prozent auf 800 Millionen Dollar (519 Mio Euro). Bereinigt sank er um fast vier Prozent. Analysten hatten mit einem weit geringeren Verlust gerechnet. Die Aktie sackte zum Handelsauftakt dramatisch ab und wird an der freundlich tendierenden New Yorker Börse derzeit 16,7 Prozent schwächer bei 7,54 Dollar gehandelt. Auch im vergangenen Geschäftsjahr hatte Warner Music rote Zahlen geschrieben.


Einnahmen mit Downloads auf 155 Mio. Dollar verbessert
Die Einnahmen im digitalen Musikgeschäft etwa über Online-Downloads kletterten um fast die Hälfte auf 155 Millionen Dollar. Sie machen mittlerweile ein knappes Viertel der Gesamtumsätze im Musik-Kerngeschäft von Warner Music aus. Zu den bestverkauften Künstlern gehörten einmal mehr die Band R.E.M sowie Simple Plan und Nickelback. Trotz der aktuell schwierigen Situation sei er weiter zuversichtlich hinsichtlich der langfristigen Geschäftsaussichten, sagte Konzernchef Edgar Bronfman.


Die ganze Branche leidet
Die gesamte Branche leidet unter sinkenden CD-Verkäufen durch die Konkurrenz von Online-Musikshops, besonders aber durch illegale Kopien. Branchenführer ist Universal Music mit laut jüngsten Zahlen fast 29 Prozent Marktanteil vor Sony BMG mit gut 20 Prozent und Warner Music mit über 14 Prozent. Der mit grossen Problemen kämpfende EMI-Konzern verzeichnet einen sinkenden Marktanteil von nun lediglich noch knapp 11 Prozent. (awp/mc/pg)

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