Dies geht aus Buffetts Mitteilung vom Dienstag hervor. Das Ziel des Milliardärs ist vor allem eines: Geld verdienen. Die Munich Re reagierte zurückhaltend positiv auf die Nachrichten. «Wir freuen uns über jeden Aktionär», sagte eine Sprecherin. An der Börse kamen die Nachrichten gut an: Die Munich-Re-Aktie legte am Vormittag um 0,93 Prozent auf 108,20 Euro zu und gehörte zu den Dax-Spitzenwerten . «Damit bekommt das Unternehmen erneut den Segen des Value-Investors Buffet», sagte der Kapitalmarktexperte der Baader Bank, Robert Halver. In den immer noch schwierigen Zeiten für die Anleger sei dies «so etwas wie der TÜV-Stempel».
Keine strategischen Ziele
Der Milliardär Buffett, der für seinen guten Riecher bei Finanzanlagen bekannt ist, will mit seinen Munich-Re-Aktien nach eigenen Angaben in erster Linie Geld verdienen. «Die Investition dient der Erzielung von Handelsgewinnen und nicht der Umsetzung strategischer Ziele», stellte er bei der Bekanntgabe der jüngsten Aktienkäufe klar. Auf die Besetzung von «Verwaltungs-, Leitungs- oder Aufsichtsorganen» der Gesellschaft wolle er keinen Einfluss ausüben. Auch strebe er keine wesentliche Änderung der Kapitalstruktur an.
Buffett auch an Swiss Re beteiligt
Die Frage nach Buffetts Absichten steht vor allem deshalb im Raum, weil der Investor bereits umfangreich in der Branche engagiert ist. Mit seiner Holding Berkshire Hathaway ist er selbst im Rückversicherungsgeschäft aktiv. Zudem steuert er den Rückversicherer General Re und ist am weltweit zweitgrössten Rückversicherer Swiss Re beteiligt.
Positive Reaktionen
Seine Beteiligung am Marktführer aus München liegt den Angaben zufolge nun bei 10,028 Prozent. Erst im Januar hatte Buffett bei der Munich Re erstmals die Drei-Prozent-Schwelle überschritten und seinen Anteil bis Oktober nach und nach aufgestockt. Die Führungsspitze des Dax-Konzerns hatte in der Vergangenheit stets äusserst positiv von Buffett gesprochen. So lobte Munich-Re-Chef Nikolaus von Bomhard den Amerikaner öffentlich als «umsichtigen Investor». Finanzvorstand Jörg Schneider betonte, das Management sehe Buffett «nicht als Konkurrenten». Laut von Bomhard pflegen beide Seiten seit Jahren zueinander geschäftliche Beziehungen, «die geprägt sind von Vertrauen und gegenseitigem Respekt». (awp/mc/ps/08)