Der Schweizer Anteil am IWF beläuft sich auf 1,6%. Daraus lässt sich – die Dreisatz-Rechnung lässt grüssen – der theoretische Schweizer Anteil von 480 Mio EUR (690 Mio CHF) an der IWF-Hilfe für Griechenland errechnen.
Vorerst rein theoretische Rechnung
Diese Zahl ist indessen rein theoretisch und mit Vorsicht zu geniessen. Nicht berücksichtigt ist etwa, dass es im IWF nicht nur Nettozahler sondern auch -empfänger gibt. Staaten mit stabilerer Finanzlage dürften damit stärker zum «Handkuss» kommen als hochverschuldete. Die Kredite des IWF werden vom Exekutivrat gesprochen. Die Auszahlung erfolgt im Rahmen der normalen Geschäfte. Regierungs- oder Parlamentsentscheide sind nicht nötig, solange die Mitgliedsstaaten nicht die Garantiesumme erhöhen müssen.
Schweiz Mitglied der Stimmrechtsgruppe
Die Kredite werden zu einem Zins an die Empfängerländer verliehen, der die Verwaltungskosten des IWF deckt. Der Währungsfonds selbst verzinst die Einlagen zu Marktkonditionen. Im 24-köpfigen Exekutivrat verfügt die Schweiz mit ihrer Stimmrechtsgruppe über einen Sitz. Zur Stimmrechtsgruppe gehören neben der Schweiz Serbien, Polen, Aserbaidschan, Kirgistan, Tadschikistan, Turkmenistan und Usbekistan. Die Gruppe verfügt über 2,8% der Stimmrechte.
EFD wartet auf Entscheidungsgrundlagen
Nach Angaben aus dem Eidgenössischen Finanzdepartement (EFD) ist die Schweizer Haltung zum Hilfspaket für Griechenland noch nicht definiert. Die Entscheidungsgrundlagen seien noch nicht vorhanden. Departementssprecher Roland Meier erklärte am Montag auf Anfrage der Nachrichtenagentur SDA, der Bundesrat werde sich mit der Schuldenkrise Griechenlands befassen. Ob wegen der Griechenlandhilfe mehr Mittel für den IWF bereit gestellt werden müssen, werde sich weisen. (awp/mc/ps/25)