Was macht der Turban am französischen Hof?


Türkenhosen und Turbane gehören nicht an den französischen Hof. Falsch! Wie die Mode des Orients den Adel in Europa beeinflusst und damit ein Stück Lebenshaltung einher geht. Die Geschichte des Kaffees.

Von Tanja Hess

Zauber aus dem OrientKaffeetrinkerinnen in Konstantinopel. Klein Asia, Delft 1698. (Johann Jacobs Museum)»Quahwa», das arabische Getränk hergestellt aus den gerösteten Samen der Kaffeepflanze begann seinen Siegeszug als Spezialität für religiöse Kreise. Muslime Mystiker hatten mit dem Kaffee ein Elixier, welches sie zu der Kraft brachten, welche ihnen die besondere Wachheit schenkte.

So galten dann Kaffeehäuser auch schon bald als Stätten politischer Unruhe. Doch der Geist und das daraus resultierte Lebensgefühl liess sich nicht wieder aus der Welt schaffen. Jeglicher Versuch den Kaffee rar zu behalten scheiterte, zu gross war das Verlangen danach, von denen die ihn und seine Wirkung kannten.


La sultane (Madame Pompadour). Carle van Loo, Paris 1755. (Johann Jacobs Museum)
Im 17. Jahrhundert kommen dann auch die ersten Berichte nach Europa. Geschrieben wird von einem Zauber ähnlichen Getränk, Tintenschwarz und mit ungeheuerlicher Wirkung. Ein spezielles Interesse bekundete die Medizin. Man glaubte an ein regelrechtes Zaubermittel.
1618, die Geburtsstunde des Kaffees für die Schweiz. Da kam Bericht: Jacob Ammann erzählt von seiner Reise und dem «heissen schwarzen Wasser». Kaffeegeschirr wurde als Kuriosität von Orientreisen mitgebracht.
Venedig war die Pforte für den Kaffee. Als Handelstadt mit Ausrichtung nach Persien und den Orient richtete man sich auf den Kaffeeinmport ein. Das erste Kaffeehaus Europas entstand in Venedig. Bald nippte auch Paris und London an der Tasse und schlürfte den glanz des Orients, während man sich somit auch einen Teil des Wohlstands Venedigs gewährte und sich mit dem Hauch desReichtum der Dogenstadt schmückte. Kaffee wurde über Venedig importiert.

Versicherungsunternehmen Lloyd’sDie Geschäfte des Lloyd’s Coffeehous begannen mit dem «schwarzen Trank». Heute ist das weltweit grösste Versicherungsunternehmen nur ein Indiz davon, wie wichtig die soziale Rolle des Kaffeehauses war. Im Unterschied zur nordeuropäischen Bierschenke und der südeuropäischen Weintaverne war das Kaffeehaus das «Gasthaus der Nüchternheit». Dort wurde geredet, es wurden Sitzungen gehalten, Verträge wurden unterschrieben und Versicherungen wurden Abgeschlossen. Damit ist es naheliegend, dass sich ein Cafe in die Richtung einer Versicherung spezialisiert. Es gab schon bald keine Hafenstadt ohne Kaffeehaus mehr.

Soliman Aga zu Besuch beim SonnenkönigDame bei Kaffee, Meissen Porzelan, 1740.(Johan Jacobs Museum)
Der türkische Gesandte Soliman Aga besuchte 1669 den «Sonnenkönig». Er braute ihm einen Kaffee und schon bald wurde die ganze Hofgesellschaft zu Tische geladen. Doch bald wollten die eiteln Damen und Herren der Runde auch die schmucken Turbane des Orients tragen. Man versuchte sich den Orient einzuverleiben durch Äusserlichkeiten. Eine richtige Modewelle ist über die königlichen Häuser Europas hereingebrochen und bestimmte fortan deren soziale Vergnügen. Somit ist das Kaffeezeremoniell zu einer neuen Form der gesellschaftlichen Unterhaltung geworden.
Ins Bürgertum übertragen wurde das Kaffeehaus bald ein von Standesunterschieden befreiter Ort, wo die Aufgewecktheit des Geistes den Ton angab.
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Haselnuss- und Vanillasirup 
Die Aromen halten Einzug!
 
Vorbei die faden Zeiten, es lebe das Abenteuer auf der Zunge. Verwöhnt werden wir von lauwarmen Milchschaum mit leichter Vanillanote und der «Kleine Schwarze» kann durchaus einen Akzent Haselnuss bekommen. weiter…
Boomtown’s cafés 
Boomtown Netcafe an der Heinrichstrasse in Zürich
 
Boomtown ist nicht nur eine Serverfarm und ein Gaming-Portal, Boomtown ist ein Netcafe. Viele Städte Europas werden förmlich von Internetcafes überschwemmt, nach Dänemark geht es jetzt auch in der Schweiz so richtig los. Mit den alten Kaffeehäusern hat es allerdings wenig gemeinsam. Dennoch, was bleibt ist ein Treffpunkt für Gleichgesinnte. (www.boomtown.net)
Jamaica Blue Mountain 
Exklusivität
 Auch «Chateau Mouton Rothschild» unter den Kaffees genannt.
Dieser Kaffee ist wirklich nur für Geniesser, denn sein feines und ausgeglichenes Aroma, sowie sein Reichtum an Geschmack machen ihn zum «edlen Tropfen». Die Balance zwischen feiner Säure und vollem Körper machen ihn aus.
Gesehen bei www.cafetissimo.ch, online erhältlich, 250 g für 40 Franken.
Angeröstet 
Hand aufs Herz für besten Kaffee
 Düfte aus der eigenen Kaffeerösterei.(cafetissimo.ch)
Für echten Geniessern bietet der Trommelröstel Alpenröst alle Vorzüge einer eigenen Rösterei. In etwas mehr als einer Viertelstunde hat man sich die Wochenportion Frischkaffee selbst geröstet. Die integrierte Luftkülung des grössten Trommelrösters für den Privatverbrauch sorgt für eine schonende Röstung. Die integrierte Zeitschaltuhr warnt vor zu langer Röstzeit.

Technische Daten: 51x20x22 cm, Farbe
Anthrazit, Leistungsaufnahme 1020 Watt Spannung 230 V, CE / GS geprüft 1 Jahr Vollgarantie.
Gesehen bei www.cafetissimo.ch für 578 Franken.

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