WEF 2006 – Merkel: Freiheit – Leuenberger: Staat als Schiedsrichter

«Arbeit braucht Wachstum und Wachstum braucht Freiheit», sagte Merkel in ihrer Eröffnungsrede zum 36. Jahrestreffen des Weltwirtschaftsforums (WEF) in Davos. Freiheit heisse indes nicht Willkür. Vielmehr handle es sich um eine «verantwortete Freiheit», für die sie sich einsetze.


«In Richtlinien verfangen, die eine vermeintliche Sicherheit vortäuschen»
Die Welt habe sich rapide verändert. Viele Menschen würden heutzutage die Globalisierung als Gefahr empfinden. In Deutschland habe man sich jedoch «in Richtlinien verfangen, die eine vermeintliche Sicherheit vortäuschen», sagte Merkel. Sie habe deshalb den Bürokratieabbau zur Chefsache erklärt. Merkel appellierte an eine «neue Stufe der sozialen Marktwirtschaft». Dies bedeute keine Abkehr vom sozialen Ausgleich. In einer Zeit des Wandels müsse aber eine nach vorne gerichtete Politik betrieben werden.


Wettbewerb richtet nicht alles
Einen anderen Akzent setzte indes Leuenberger, der die wichtige Rolle des Staates als Schiedsrichter im globalen Wettbewerb hervorhob. Die Probleme der Welt riefen nach kreativen Lösungen.


«Hungrige Menschen können nicht kreativ sein»
Es brauche aber Rahmenbedingungen, damit sich Kreativität entfalten könne. Und diese könne der freie Wettbewerb nicht selber schaffen. «Hungrige Menschen können nicht kreativ sein», sagte Leuenberger.


«Kreativer Imperativ»
WEF-Gründer Klaus Schwab betonte, die komplexen Fragen auf der globalen Agenda könne man nicht mehr mit alten Rezepten beantworten. Das diesjährige WEF unter dem Motto «Kreativer Imperativ» weise darauf hin, dass Führungskräfte aus Politik, Wirtschaft, aber auch Religion und Kultur gemeinsam Lösungen entwickeln müssten. (awp/mc/gh)

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