Kaum vertreten sind auch Stars des Showbiz. Zwar gelang WEF-Gründer Klaus Schwab ein Überraschungscoup: An der Eröffnungsveranstaltung werde US-Aussenministerministerin Condoleeza Rice teilnehmen, verkündete er am Mittwoch vor den Medien in Cologny GE. Allerdings ist sie Vertreterin einer Regierung, die vor dem Aus steht.
Schatten der US-Präsidentenwahlen
Hier werfen die anstehenden US-Präsidentenwahlen ihre Schatten voraus. Keiner der Kanditaten für die Nachfolge George W. Bushs im Weissen Haus begibt sich für das WEF nach Davos. Im Vorjahr hatte sich noch John McCain die Ehre gegeben und war prompt von Mexikos Präsident Felipe Calderón bereits als «Präsident» begrüsst worden.
Auch Sarkozy reist nicht in die Bündner Berge
Auch Frankreichs Präsident Nicolas Sarkozy, der durch seine Liaison mit dem Ex-Model Carla Bruni zum Star in der Klatschpresse geworden ist, reist nicht in die Bündner Berge. Das WEF finde zur gleichen Zeit statt wie der indische Nationalfeiertag, zu dem dieses Jahr Sarkozy als Staatsgast eingeladen sei, sagte Schwab.
Frankreich trotzdem prominent vertreten
«Ich bedauere natürlich, das er nicht kommt», sagte Schwab: Aber Frankreich sei trotzdem prominent am WEF vertreten etwa durch Premierminister François Fillon und ein Drittel aller französischen Minister.
Kein prominenter Vertreter aus Deutschland
Auch aus deutschen Politikerkreisen hat sich kein prominenter Vertreter angekündigt. Für den russischen Staatspräsidenten Wladimir Putin und den Kandidaten für seine Nachfolge, Dmitri Medwedew, wäre es angesichts der anstehenden Wahlen wohl nicht angemessen gewesen, ans WEF zu kommen, sagte Schwab.
Wieder eine grosse Zahl von Führungspersonen
Dennoch konnte das WEF wieder eine grosse Zahl von Führungspersonen anziehen. Insgesamt reisen 2500 Personen aus 88 Ländern nach Davos. Darunter seien 27 Staats- und Regierungschefs sowie 113 Minister, sagte WEF-Direktor André Schneider. Ins Auge stechen der britische Premier Gordon Brown, Israels Präsident Schimon Peres, EU-Kommissionspräsident José Manuel Barroso, der afghanische Präsident Hamid Karzai oder der kolumbianische Staatspräsident Alvaro Uribe.
Schweizer Regierung so zahlreich wie selten
Die Schweizer Regierung ist so zahlreich wie selten in Davos: Alle Bundesräte ausser die neugewählte Justizministerin Eveline Widmer-Schlumpf reisen ans WEF-Treffen. Auf der Wirtschaftsseite nehmen 1370 Firmenchefs teil. Von den 100 Top-Konzernen der Welt seien 74 vertreten.
Probleme der Welt systematisch angehen
Die Versammlung von Führungpersönlichkeiten aus Wirtschaft, Politik, Nichtregierungsorganisationen, Religionen und Kultur erlaube es, die Probleme der Welt systematisch anzugehen, sagte Schwab. Denn bei genauerem Hinsehen werde ein Mangel an globaler Führung und Ordnung bereits bei einer Reihe von Themen sichtbar. Um hier Lösungen zu diskutieren, stehe das diesjährige WEF unter dem Motto: «Die Macht der gemeinschaftlichen Innovation»
US-Hypothekenkrise, Energieverbrauch und Wirtschaftsentwicklung
Grosses Augenmerk dürften die Diskussionen über die US-Hypothekenkrise, der Energieverbrauch oder die künftige Wirtschaftsentwicklung haben angesichts der drohenden Rezession in den USA. Eine bedeutende Rolle werde auch das Thema des Klimawandels und dessen Folgen wie pflanzliche Treibstoffe und steigende Nahrungsmittelpreise spielen.
Open Forum
Für grosse Aufmerksamkeit dürfte auch am Open Forum ausserhalb der WEF-Mauern gesorgt sein: Dort kreuzen der ehemalige iranische Präsident Mohammed Chatami und SVP-Vertreter Ulrich Schlüer als Vertreter der Minarett-Initiative die Klingen.
Kaum glamouröse Glanzpunkte in der WEF-Gästeliste
Die glamouröse Sparte der WEF-Gästeliste weist kaum Glanzpunkte auf. Am bekanntesten sind Ex-Genesis-Musiker Peter Gabriel oder Schauspielerin Emma Thompson. Ihr Kommen angekündigt hat indes Königin Rania von Jordanien. (awp/mc/ab)