«Wenn die Staaten WTO-Generalsekretär Pascal Lamy einen entsprechenden Auftrag geben würden, wäre das ein grosser Erfolg», sagte Leuthard in einem Interview mit der «NZZ» vom Donnerstag. Die Gespräche über die Doha-Liberalisierungsrunde der Welthandelsorganisation (WTO) sind seit Juli 2006 suspendiert.
Erstes Treffen auf Ministerebene
Das von der Schweiz organisierte Treffen vom Samstag in Davos sei das erste auf Ministerebene, das alle Sensibilitäten der WTO- Mitglieder umfasse. «Wir haben auf eine ausgewogene Einladung geachtet. Nicht nur die ‹key players› – die G-6, G-10 und G-20 – werden vertreten sein, sondern auch Entwicklungsländer», sagte die Schweizer Volkswirtschaftsmininsterin. Erwartet werden 30 Handelsminister.
Signale für einen Verhandlungsabschluss
Klare Signale sind auch nötig für eine Verlängerung der Verhandlungsvollmacht des US-Präsidenten, die Ende Juni ausläuft: «Erstens müssen die Verhandlungen bis dahin formell wieder aufgenommen werden. Und zweitens braucht es klare Signale der Mitgliedstaaten, die zeigen, dass ein Verhandlungsabschluss möglich ist», sagte Leuthard.
Schweiz sollte Doha-Runde nicht scheitern lassen
Leuthard deutete in der «NZZ» erneut Kompromissbereitschaft der Schweiz im heiklen Agrardossier an: «Ich glaube nicht, dass es unserem Image als Exportland förderlich wäre, wenn ausgerechnet die Schweiz die Doha-Runde scheitern liesse.»
Staaten wie Indien oder Brasilien sind gefordert
Die Schweiz habe aber immer gesagt, dass sie sich nur bewegen könne, wenn es auch im Industrie und Dienstleistungssektor Bewegungen gibt. «Hier sind Staaten wie Indien oder Brasilien gefordert. Sonst wird unsere Verhandlungsgruppe, die G-10, keine Konzessionen im Agrarsektor machen.» (awp/mc/ab)