von Gérard Al-Fil
Die Vereinigten Arabischen Emirate (VAE), mit einer Fläche von rund 83 000 Quadratkilometern doppelt so gross wie die Schweiz, sind dank einer breit diversifizierten Wirtschaft lt. WEF nicht nur das ökomische «Powerhouese» am Golf, sondern in der gesamten arabischen Welt. Allerdings ist Saudi-Arabien nicht Teil der Studie, wodurch der aktuelle WEF-«Arab World Competitiveness Report» etwas verzerrt wird. Total wurden 13 arabische Staaten bewertet, darunter erstmals Libyen, Oman und Syrien.
WEF-Chef Klaus Schwab: «Reformbedarf hoch»
In der globalen Gruppe 3 (Länder mit der am weit entwickelsten Wirtchaft) der WEFStudie, belegen die Emirate (4.3 Millionen Einwohner) Platz 29. Der Golfstaat schuf schon früh mit Freihandelszonen für die verschiedensten Industriezweige (Banken, Handel, Rohstoffe,…) und atrraktiven Einreise- und Investitionsbestimmungen ein für ausländische Firmen attraktives Umfeld. Das Bruttoinlandprodukt stieg 2006 um 17% auf 162 Milliarden Dollar. Der Nicht-Ölsektor trägt inziwschen 62% zum nominellen BIP bei. Dennoch bestehe in allen Golfstaaten im Ausbildungs- und Gesundheitsbereich und im Abbau von Handelsschranken weiterhin ein hoher Handlungsbedarf, wie WEF-Gründer un Executive Chairman Klaus Schwab beim Arab World Competiveness Round Table in Doha sagte.
Katar und Kuwait auf den Rängen 2 und 3
Unter den arabischen Staaten folgen Katar und Kuwait auf den Plätzen 2 und 3. «Katar hat eine rosige Zukunft», muss etwa die Technische Drektorin der Börse Kuwait Wafa Al Rashed neidlos anerkennen. Der Unterschied zwischen Kuwait und Katar: «Das Scheichtum Kuwait war vor 20 Jahren die treibende Kraft am Golf und erneuert sich gerade. Dennoch sind wir noch zu stark vom Öl abhängig – 95% der Staatseinahmen stammen aus dem Verkauf des schwarzen Goldes», erklärt Frau Al Rashed. «Katar, als künftige Nr. 1 der Erdagsxporteure, dagegen fängt gerade erst an zu boomen und kann Grossprojekte wie die künstliche Insel «The Pearl Qatar» praktisch aus dem Nichts zaubern», fügt Frau Al Rashed hinzu.
Die VAE, ein Land «under construction»
Doch wo Licht ist, ist auch Schatten. Der beispiellose Bauboom der VAE, insbesondere im Emirat Dubai, bringt das Land an den Rand eines Verkehrsinfarkts. In den Emiraten gibt es bis heute weder Tram noch Eisenbahn, die in Bau befindliche Dubai Metro wird erst ab September 2009 durch die Stadt «schweben». Ausserdem bewegt die hohe Inflationsrate von 7% (inoffizielle Schätzungen taxieren sie doppelt so hoch) immer mehr Ausländer dazu, in andere Golfstaaten zu ziehen oder in ihre Heimatländer zurückzukehren.