Über 2’300 Teilnehmende aus 89 Ländern reisen Ende Januar zum Gedankenaustausch nach Davos. «Die Verschiebung des wirtschaftlichen Gravitationszentrums von West nach Ost ist eine der grossen Herausforderungen für die globale Gemeinschaft», sagte Klaus Schwab am Mittwoch vor den Medien in Cologny bei Genf. Der Gründer und Präsident des World Economic Forum (WEF) sieht dadurch enorme Chancen, aber auch Ängste und Unsicherheiten. Darauf sollen am 36. Jahrestreffen in Davos Antworten gefunden werden. «Niemand kann Probleme alleine lösen», sagte Schwab.
Akteure, Wirtschaftsführer und Nichtregierungsorganisationen
Um Lösungen in die Tat umzusetzen, müssten staatliche Akteure, Wirtschaftsführer und Nichtregierungsorganisationen eng zusammenarbeiten. Dafür biete das diesjährige WEF mit einer hochkarätigen Teilnehmerschaft aus allen Kategorien eine einmalige Gelegenheit. Allein 15 Staats- oder Regierungschefs und 60 Kabinettsmitglieder reisen Ende Januar nach Davos. Unter den illustren Gästen befinden sich etwa der afghanische Präsident Hamid Karsai, Iraks Premierminister Ibrahim Dschafari oder der pakistanische Präsident Pervez Musharraf.
Angela Merkel höchstrangigste Industrienationen-Vetreterin
Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) wird die höchstrangigste Vertreterin der sieben führenden Industrienationen und Russlands (G8) sein. Die Kanzlerin wird zu Beginn der fünftägigen Veranstaltung in dem Schweizer Wintersportort am 25. Januar die Eröffnungsrede halten. Deutschland übernimmt im kommenden Jahr den Vorsitz der G8 von Russland. Insgesamt werden in Davos wieder über 2.300 prominente Teilnehmer aus Politik und Wirtschaft erwartet, wie der Leiter des Forum, Klaus Schwab, am Mittwoch in Genf mittelte.
«Der kreative Imperativ»
Das diesjährige Motto des Weltwirtschaftsforum lautet «Der kreative Imperativ». Dabei geht es laut Schwab darum, dass sich die industrielle Welt «von der Kommunikations- zur Innovationsgesellschaft» wandelt. Unter den Gästen sind 14 Staats- und Regierungschefs sowie über 60 Minister. Die Wirtschaft ist mit mehr als 730 Unternehmenschefs vertreten.
6.500 Soldaten
Das Treffen wird von etwa 6.500 Soldaten der Schweizer Armee bewacht. Für die Sicherheit werden etwa umgerechnet 5,2 Millionen Euro aufgewandt. Der Wintersportort wird wie immer hermetisch abgeriegelt, auch Überflüge sind verboten. Demonstrationen gegen das Treffen finden an anderen Orten statt, etwa in Bern. (awp/mc/gh)