Die Dow Jones-Aktionäre segneten den Kauf für mehr als fünf Milliarden Dollar (3,4 Mrd Euro) am Donnerstag in New York mit deutlicher Mehrheit ab. Der endgültige formale Abschluss des Geschäfts sollte am Abend bekanntgegeben werden.
Einigung mit den Mehrheitsaktionären der Familie Bancroft
Murdoch hatte sich bereits zuvor durch eine Einigung mit den Mehrheitsaktionären der Familie Bancroft die Zustimmung gesichert. Der 76-jährige will die Wirtschaftszeitung «Wall Street Journal» stark ausbauen – auch international. Das Blatt soll Berichten zufolge der Londoner «Financial Times» auf ihrem Stammmarkt Europa noch mehr Konkurrenz machen. Zum anderen zielt Murdoch auf das amerikanische Traditionsblatt «New York Times». Erwartet wird zudem, dass der Milliardär das bisher kostenpflichtige Online-Angebot des «Wall Street Journal» öffnet und die Werbeeinnahmen steigern will.
Personelle Weichen gestellt
Bereits in der vergangenen Woche hatte Murdoch entscheidende personelle Weichen gestellt. Der bisherige Chef des Murdoch-Verlages News International, Les Hinton, geht von London nach New York und löst Richard Zannino als Dow Jones-Chef ab. Neuer Herausgeber des «Wall Street Journal» wird Robert Thomson, bisher geschäftsführender Chefredakteur der Londoner Murdoch-Zeitung «The Times».
Eines der grössten Medienimperien weltweit
Murdochs News Corporation ist eines der grössten Medienimperien weltweit. Zum Konzern zählen etwa in den USA eine Reihe von Zeitungen und TV-Kanälen («Fox») sowie in Europa unter anderem das britische Boulevardblatt «The Sun» sowie Fernsehsender in Grossbritannien und Italien. Dow Jones hat einen Jahresumsatz von rund 2 Milliarden Dollar, während es News Corp. auf 28 Milliarden Dollar bringt. Zu Dow Jones gehören auch die angesehene Börsenwochenzeitung «Barron’s», der Finanznachrichtenanbieter «Dow Jones News Wires», die Börsen-Website «MarketWatch» und die News-Datenbank «Factiva». (awp/mc/gh)