Die Maschine 002 beendete am Donnerstag mit einem Flug aus dem verschneiten Vancouver zum Montagewerk Toulouse die letzte Serie von Testflügen rund um die Welt und über beide Pole. Mitte Dezember soll das grösste Verkehrsflugzeug der Welt die Zulassung der Aufsichtsbehörden Europas und der USA erhalten. Knapp 600 der 2600 bisher absolvierten Flugstunden dienten der Zulassung.
«Sehr schöne, komfortable und leise Maschine»
«Der Flug ist ausserordentlich gut verlaufen», sagte Testpilot Hugues Van Derstichel nach der Landung. «Das Flugzeug hat sich als sehr, sehr schöne, komfortable und leise Maschine erwiesen.» Die letzte Flugstaffel dauerte 18 Tage. Sie sollte die Eignung der Flughäfen zur Abfertigung des Grossflugzeugs und das Verhalten des Flugzeugs mit hoher Zuladung auf Langstrecken zeigen. So wurde geprüft, wie sich die Maschine rangieren, betanken und säubern lässt und ob die Passagiere reibungslos ein- und aussteigen können.
80 Personen beim letzten Testflug an Bord
Nach Flügen zu den wichtigsten asiatischen Flughäfen führte die letzte Reise vom 26. bis 29. November nach Johannesburg in Südafrika, Sydney in Australien und Vancouver in Kanada. Von Johannesburg nach Sydney ging es mit dem maximalen Startgewicht von 555 Tonnen über den Südpol. 80 Personen befanden sich beim letzten Flug an Bord.
Verzögerung von zwei Jahren
Wegen Produktionsproblemen erhält Singapore Airlines die erste Maschine erst im Oktober 2007 und der A380 kann frühestens in einem Jahr in den Liniendienst starten. Das sind zwei Jahre später als ursprünglich geplant. Der US-Frachtflieger FedEx hat deswegen zehn A380-Frachter abbestellt und bei Boeing Ersatz geordert. Damit hat Airbus noch 149 Bestellungen für den A380, einschliesslich der vorliegenden Kaufabsichten sind es Airbus zufolge 166; die Gewinnschwelle liegt bei 420 Maschinen. Airbus erwartet, dass in den kommenden 20 Jahren 1260 Passagierflugzeuge und 400 Frachter der A380-Klasse gekauft werden und strebt mindestens 50 Prozent Marktanteil an. (awp/mc/ar)