Dies teilte die Eidgenössische Zollverwaltung (EZV) am Donnerstag mit. Exportseitig ging die Nachfrage nominal um 17,5% und real um 17,6% auf 15’460 Mio CHF zurück. Arbeitstagsbereinigt – im April fehlten wegen Ostern zwei Arbeitstage gegenüber dem Vergleichsmonat – lagen die Zahlen um 8,9 bzw. 9,0% tiefer. Damit hat sich die bisherige steile Abwärtsentwicklung sichtbar verlangsamt. Saisonbereinigt hat sich nominal und real sogar ein deutlicher Anstieg gezeigt (+11,0% bzw. +8,3%), so die EZV. Die Preise der exportierten Waren blieben nahezu unverändert, ohne die Preisentwicklung in der Pharmasparte resultierte jedoch ein Abschlag von 1,2% (real: -16,5%).
Exporte: Metallindustrie arg unter Druck
Der Absatzrückgang reichte nominal von -5,8% (Nahrungs- und Genussmittelindustrie) bis zu -44,5% (Metallindustrie). Mit Ausnahme Afrikas wiesen die Exporte nach allen anderen Kontinenten einen Rückgang auf, am deutlichsten fiel dieser in Lateinamerika und Europa aus (EU: -21,8%), am niedrigsten in Asien (-8,6%).
Importe um knapp ein Viertel eingebrochen
Die Importe gingen nominal um 24,9% und real um 18,6% auf 12’898 Mio CHF zurück; arbeitstagbereinigt resultierte ein Minus von nominal 17,0% bzw. real 10,1%. Damit habe sich der bisherige Abwärtstrend insgesamt verstärkt, so die Zollverwaltung. Saisonbereinigt fiel die nominale Rate gar noch negativer aus als im März 2009. Die Preise der Importgüter sanken um 7,6% – vor allem bedingt durch den Preisnachlass bei den Energieträgern. Die Preisentwicklung in der Pharmasparte übte im Berichtsmonat keinen Einfluss auf die Gesamtpreise aus.
Handelsbilanzüberschuss von 2’562 Mio Franken
In allen Verwendungszweckgruppen zeigte sich ein zweistelliger Importrückgang. Am deutlichsten war das Minus bei den Rohstoffen und Halbfabrikaten, deren Bezüge um einen Drittel einbrachen. Die Energieträgerimporte reduzierten sich um einen Viertel, was aber vollumfänglich durch den kräftigen Preisrückgang beim Erdöl bedingt war (real: +12,3%). Das unterschiedlich hohe Rückgangstempo zwischen den Aus- und Einfuhren vergrösserte den Überschuss in der Handelsbilanz innert Jahresfrist. Die Handelsbilanz schloss mit einem um 62% höheren Überschuss von 2’562 Mio CHF gegenüber der Vorjahresperiode.
Schwacher Jahresauftakt
Wenig erbaulich ist auch das Bild der ersten vier Monate des Jahres. So bildeten sich von Januar bis April die Exporte (59’758 Mio CHF) und die Importe (54’292 Mio CHF) nominal mit 13,3% bzw. 14,4% deutlich zurück. Bei den Ausfuhren litten mit Ausnahme der Nahrungs- und Genussmittelindustrie alle Branchen unter rückläufigen Umsätzen; besonders massiv traf es die Metallindustrie (-37%).
Importe: Rohstoffe und Halbfabrikate deutlich im Minus
Bei den Importen zeigten die Rohstoffe und Halbfabrikate das deutlichste Minus. In beiden Verkehrsrichtungen sank der Aussenhandel mit der EU überdurchschnittlich. Während die Preise der Exportgüter (+1,2%) leicht stiegen, gingen jene der importierten Waren insgesamt um 6,7% zurück. Unter Ausschluss der Preisbildung bei den Pharmazeutika resultierte für die Ausfuhren eine leichte Abnahme um 0,6 % (real: -12,7%) und einfuhrseitig ein Rückgang von 7,2 % (real: -7,7%).
Analysten sehen ermutigende Zeichen
Die Handelsbilanz von Januar bis April wies mit einem Plus von 5’466 Mio CHF einen fast gleich hohen Überschuss wie in der entsprechenden Vorjahresperiode aus. Analsten zeigten sich positiv überrascht von den Zahlen. Die Stabilisierung bei den Exporten im April sei nach dem starken Rückgang im ersten Quartal ein ermutigendes Zeichen, meint etwa CS-Ökonom Fabian Heller. Sollten sich die jüngsten Zeichen einer Stabilisierung bestätigen, sei eine weitere Konsolidierung bei den Exporten zu erwarten. (awp/mc/ps/09)