Weiterbildung lohnt sich: Zweistellige Rendite trotz Krise
Damit hat sich die «Anlage» hat verdoppelt. Zu diesem Ergebnis kommt man, wenn man die betriebswirtschaftliche Investitionsrechnung auf Bildungsausgaben anwendet, wie sie bei Investitionen z.B. in Produktionsanlagen benutzt wird. Die bei dieser Rechnung verwendeten Daten beruhen auf einer Beobachtung von 40 Führungskräften über einen Zeitraum von drei Jahren, bei denen die Langzeitwirkung von Weiterbildung in Form von Coaching untersucht wurde. Durch diese Schulungen soll eine Verbesserung der weichen Erfolgsfaktoren im Beruf, wie Sozial- und Führungskompetenz, erreicht werden. Die Untersuchung wurde von dem Beratungsunternehmen choice initiiert und am Institut für Strategie und Unternehmensökonomik der Universität Zürich bei Professor Staffelbach durchgeführt.
Nicht am falschen Ort sparen
«Gerade in Krisenzeiten sparen Unternehmen bei der Mitarbeiterentwicklung. Besonders Investitionen in die Entwicklung der Sozialkompetenz fallen zum Opfer, weil der Erfolg schwer zu messen ist», so Christina Kuenzle, Unternehmensberaterin und Initiatorin der Studie.
Höhere Arbeitszufriedenheit
Das Ergebnis der Beobachtung über drei Jahre: Auf der persönlichen Ebene nahmen Arbeitszufriedenheit und Selbstvertrauen signifikant zu, ebenso die Fähigkeit, Ideen durchzusetzen (bei 80% der Teilnehmer). Ausserdem wurde eine emotionale Entlastung bei 75% der Probanden erreicht. Auf der unternehmensspezifischen Ebene verbesserte sich bei 67.5% die Fähigkeit zu führen und bei 70% die Sozialkompetenz. Wenn sich diese Verbesserungen auch positiv auf das Gehalt auswirkten, so besteht kein unmittelbar kausaler Zusammenhang zwischen Fortbildung und Gehaltserhöhung – das gaben über 80% der beobachteten Teilnehmer an. Weder Salärerhöhung noch Beförderung lässt sich demnach programmieren.
Verbesserte Sozial- und Führungskompetenz
Da sich die Verbesserung der Sozial- und Führungskompetenz jedoch mittelbar positiv auf die Gehaltsentwicklung der Probanden ausgewirkt hat, lässt sich mittels Investitionsrechnung die Rendite der Ausgaben (im Schnitt rund 15’000 Franken) ermitteln. Dazu wurden die Gehälter der Probanden über drei Jahre beobachtet und die diskontierten durchschnittlichen Salärsteigerungen von der Anfangsinvestition abgezogen. Die Probanden waren vorwiegend akademisch ausgebildete Führungskräfte zwischen 36 und 55 Jahren in gehobenen Managementpositionen. (choice executive coaching/mc/ps)