Weiterhin prekäre Stellensituation bei KV-Lehrabgängern

Trotz besserer wirtschaftlicher Lage ist die Situation von Lehrabgängerinnen und Lehrabgängern auf dem Arbeitsmarkt weiterhin prekär. Von den rund 2?000 befragten KV-Lernenden gaben zum Zeitpunkt des Qualifikationsverfahrens (früher Lehrabschlussprüfung) im Juli 2010 erst 67% an, eine Stelle gefunden zu haben. 28,5% stehen ohne Stelle da, 4,5% absolvieren ein Praktikum.


Frustrationspotenzial
Das Frustrationspotenzial für die neu Ausgebildeten mit missglücktem Übergang von der Lehre in die Berufsarbeit darf nicht unterschätzt werden. Betroffen sind vor allem die Absolventinnen und Absolventen des B-Profils, von denen nur rund die Hälfte eine Stelle gefunden haben. Der Unterschied je nach Profil hat sich gegenüber dem Vorjahr noch akzentuiert.


Lernende in Finanzbranche zu 90% mit Anstellung
Markante Unterschiede gibt es auch je nach Ausbildungsbranche. Lernende in Banken und Versicherungen haben zu 90% eine feste Anstellung. Beim Handel hingegen stehen nur gut die Hälfte mit einer Stelle da ? eine markante Verschlechterung gegenüber dem Vorjahr. Hier dürfte die schwierige Lage der Exportwirtschaft eine Rolle spielen. Wer zum Zeitpunkt des Lehrabschlusses (noch) keine Stellenzusage hatte, nannte in der Umfrage verschiedene Gründe dafür: Mehr als ein Drittel gaben an, aktiv auf Stellensuche zu sein, aber bisher nur Absagen erhalten zu haben. Gut ein Fünftel planen eine weitere Ausbildung, rund ein Viertel hatten eine Stelle in Aussicht, aber noch keine Zusage.


Von ehemaligen Lehrbetrieben weiterbeschäftigt
Wie viele der Lehrabgänger/innen ohne Stelle in den ersten Monaten nach Lehrende eine Anstellung finden, wird sich bei der Auswertung der 2. Befragungswelle im kommenden November zeigen. Von all den Lehrabgänger/innen, die bereits eine neue Stelle gefunden haben, tritt jeder Dritte und jede Dritte nur ein befristetes Arbeitsverhältnis an.65% haben einen unbefristeten Arbeitsvertrag, 7% mehr als im Vorjahr. Gut die Hälfte aller Befragten werden von ihren ehemaligen Lehrbetrieben weiterbeschäftigt, nur gerade rund 14% finden auf dem Arbeitsmarkt bei einem neuen Betrieb eine erste Arbeitsstelle. Der KV Schweiz fordert besonders diejenigen Firmen, die keinen Lernenden ausbilden, auf, vermehrt Lehrabgängerinnen und -abgänger zu beschäftigen. (kv schweiz/mc/ss)

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