Weko eröffnet kein Verfahren wegen Preisempfehlung von Nestlé

Die Weko eröffnet kein Verfahren im Zusammenhang mit Preisempfehlungen des Lebensmittelmultis für Cailler-Schokolade. Hintergrund der Auseinandersetzung ist die Lancierung der Cailler-Schokolade Ende Februar. Die süssen Produkte wurden dabei nicht nur von Stararchitekt Jean Nouvel neu gestaltet, Nestlé erhöhte dabei auch den Abgabepreis.


Nur eine Marketing-Gag
Nach Angaben von Nestlé betrug die Preiserhöhung rund 0,8%. Für Denner hingegen setzte es eine Preiserhöhung von 8% ab, weil die Konditionen für den Discounter neu ausgehandelt und jenen anderer Kunden angepasst wurden. Diesen Preis wollte Denner nicht bezahlen und verbannte die Cailler-Schoggi aus seinen Regalen. Den Relaunch bezeichnete Denner-Chef Philippe Gaydoul als «Marketing-Gag».


Erzwungene Harmonierung der Preise
Nestlé machte zudem den Vertriebskanälen auch unverbindliche Preisempfehlungen. Im April meldete Denner der Weko diese von Nestlé gemachten Empfehlungen. Bei diesen handle es sich um eine erzwungene Harmonisierung der Preise, erklärte eine Denner-Sprecherin im April. Das widerspreche dem Wettbewerbsgesetz eindeutig. Die Weko entschied nun aufgrund dieser Meldung kein Verfahren zu eröffnen, wie Weko-Vizedirektor Patrick Krauskopf am Montag zu Medienberichten sagte. Es sei derzeit eher unwahrscheinlich, dass sich Denner verpflichtet fühlt, die Preisempfehlungen einzuhalten. Daher wäre eine Überprüfung, ob eine so genannte Preisbindung zweiter Hand vorliegt, lediglich hypothetischer Natur.Denner wollte den Weko-Entscheid auf Anfrage nicht kommentieren. (awp/mc/th)

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