Weko eröffnet Untersuchung wegen Preisabsprachen bei Luftfracht
Die Ermittlungen wegen möglicher illegaler Preisabsprachen bei der Luftfracht sind mit jenen der EU abgestimmt. Das am letzten Montag eröffnete Verfahren laufe zunächst autonom, sagte Weko-Sprecher Patrik Ducrey am Donnerstag auf Anfrage. Laut einer Weko-Mitteilung gab es am Dienstag Hausdurchsuchungen bei verschiedenen Gesellschaften. Die Weko habe durch eine Anzeige Kenntnis über Abreden zwischen Luftfrachtunternehmen erhalten.
Verschiedene Zuschläge
Es geht dabei um verschiedene Zuschläge, so Treibstoff-, Sicherheits, Kriegsrisiko- oder Zollabfertigungszuschläge. Gegen welche Airlines sich die Untersuchung richtet, wollte die Weko noch nicht bekannt geben.
Swiss von den Untersuchungen betroffen
Es dürfte sich aber um jene Gesellschaften handeln, die am Dienstag und Mittwoch bereits Ermittlungen der Wettbewerbsbehörden der EU und der USA bestätigt hatten. So hat die Swiss am Mittwoch bestätigt, dass sie von den Untersuchungen betroffen sei.
Einige Airlines im Visier der Wettbewerbsbehörden
Weitere Airlines, die ins Visier der Wettbewerbsbehörden gerieten, sind Lufthansa, British Airways, Air France KLM, Cargolux, SAS, American Airlines und United Airlines. Auch verschiedene asiatische Gesellschaften sind betroffen.
Nicht angemeldete Inspektionen durchgeführt
Am Dienstag hatten die EU-Kommission und das US- Justizministerium mitgeteilt, sie hätten «nicht angemeldete Inspektionen» bei mehreren Luftfrachtunternehmen in EU-Staaten vorgenommen. Sie habe Grund zur Annahme, dass die Unternehmen verbotene Preisabsprachen getroffen haben.
Bestehen der Abreden prüfen
Laut der Weko soll die Anfang Woche eingeleitet Untersuchung aufzeigen, ob solche Abreden bestehen und wie sich diese in der Schweiz ausgewirkt haben. Das sichergestellte Material werde nun nach möglichem Beweismaterial ausgewertet, sagte Ducrey.
Zusammenarbeit Rahmen der Bilateralen I
Die Zusammenarbeit mit der EU basiert auf dem Luftverkehrsabkommen im Rahmen der Bilateralen I. Die Weko konzentriere sich bei ihrer Untersuchung vor allem auf die Strecken zwischen der Schweiz und Nichtmitgliedstatten der EU. (awp/mc/ab)