Welche gesellschaftliche Verantwortung trägt eine Universität?
Welche gesellschaftliche Verantwortung trägt eine Universität? Wie muss der Rucksack eines Mana-gers gepackt sein? Genügt Wissen aus Lehrbüchern oder müssen künftige Entscheidungsträger nicht auch in Themen ökologischer und sozialer Nachhaltigkeit geschult sein? – Universitäten wie Lüneburg und Graz bejahen die letzte Frage schon lange. Sie lehren ihre Studierenden nicht nur die Vision der sozialen Verantwortung, sondern entwickeln dafür auch konkrete Strategien, die sie im Rahmen der 20. oikos Konferenz vom 23./24. Oktober 2008 an der HSG vorstellen werden.
«Core or Elective?»
Unter dem Titel «Core or Elective? – Social Responsibility in Higher Education» setzen sich am ersten Konferenztag renommierte Referenten mit den erwähnten Fragestellungen auseinander, unter ihnen Roberto Artavia, Präsident von Viva Trust, Professor und früherer Rektor der INCAE Business School (Costa Rica), Rich Leimsider, Direktor des Beyond Grey Pinstripes Programm am Aspen Institute (USA), und Thomas D. Zweifel, CEO der Swiss Consulting Group und Professor an der Columbia University (USA).
«Fallstudie HSG»
Den zweiten Konferenztag eröffnet Thomas Dyllick, Prorektor der Universität St.Gallen und Professor am Institut für Wirtschaft und Ökologie, mit einer Einführung in die «Fallstudie HSG». In Workshops erarbeiten die Teilnehmenden anschliessend Strategien, wie Lehre und Leben an der Uni verändert werden können, um der Idealvorstellung einer «verantwortungsbewussten Institution» näherzukommen. Folgende Themengebiete werden beleuchtet: Assessment-Stufe, Kontextstudium, Strategi-sches Management, Studentenschaft, Studenteninitiative, Doktoranden-Netzwerk und MBA-Programm. Den Schlusspunkt am zweiten Tag setzt Hans-Olaf Henkel, Senior Advisor der Bank of America, ehemaliger Vorsitzender des Deutschen Industriebundes sowie ehemaliger Direktor von IBM und bekannt für seine wirtschaftsliberale und globalisierungsfreundliche Gesinnung. – Für kontroverse Diskussionen ist somit bis zum Schluss gesorgt.
oikos – «Denkfabrik» in 15 Ländern
1987 galten die Gründer von oikos an der Universität St.Gallen noch als Exoten. Umweltgerechtes Wirtschaften war ein Nischenthema, ein Thema von «Ökos». Heute, über 20 Jahre später, ist oikos eine international führende studentische «Denkfabrik» für nachhaltiges Wirtschaften. Mit 20 Gruppen in 15 Ländern ist oikos an zahlreichen europäischen Universitäten vertreten. Zukunftsfähiges Wirtschaf-ten wird zunehmend als Thema an den Wirtschaftsfakultäten entdeckt. Für die Herausforderung, in Unternehmen wirtschaftlich rentabel nach ökologischen und sozialen Grundsätzen zu handeln, wollen sich immer mehr Studierende rüsten. oikos Studierende arbeiten im Dialog mit Professoren und Experten aus Wirtschaft und Gesellschaft darauf hin, dass die Konzepte nachhaltigen Wirtschaftens in Theorie und Praxis integriert werden. oikos Alumni sind international als Professoren aktiv und halten Führungspositionen in zahlreichen Unternehmen. (oikos/mc/ps)
Informationen:
oikos Conference
October 23/24, 2008
University of St. Gallen