Mit Blick auf den Weltfinanzgipfel der 20 führenden Industrieländer Ende des Monats in Pittsburgh forderte Zoellick mehr Hilfen für die schwer betroffenen Entwicklungsländer.
Grundlagen für Produktivität und künftiges Wachstum
Diese Unterstützung sei im Interesse der reichen Industrieländer, da damit die Grundlagen für Produktivität und künftiges Wachstum gelegt werden könnten. Die Welt könne sich nicht mehr einseitig auf den US-Verbraucher stützen, sondern müsse nach Nachfrage in anderen Ländern suchen. Die Krise verändere die Mechanismen für Wachstum, sagte Zoellick. Ausser den Schwellenländern China und Indien könnten auch andere Entwicklungsländer «neue Formen von Wachstum bieten».
Lob für chinesischen Beitrag
Lobend äusserte sich Zoellick über den Beitrag Chinas als drittgrösste Volkswirtschaft in der Krise. «Mit einem erwarteten Wachstum von knapp acht Prozent für 2009 in China und Zeichen für eine Stabilisierung in vielen anderen Volkswirtschaften in Asien und anderswo in der Welt haben sich die Chancen für eine wahrlich globale Belebung messbar erhöht.» Es sei für China aber noch zu früh, seine Konjunkturmassnahmen zurückzufahren, sagte Zoellick.
Keine Angst vor Inflation
Trotz der enormen Kreditvergabe und staatlichen Ausgabenprogramme in China zeigte sich der Weltbankchef nicht besorgt über mögliche inflationäre Tendenzen. China solle an seiner Finanz- und Geldpolitik festhalten. «Ich stimme dem zu, was ich in China gehört habe: Wir müssen unsere Aufmerksamkeit darauf lenken, der Erholung Anschub zu geben», sagte Zoellick. Bei ihrem Treffen hatte Chinas Regierungschef Wen Jiabao versichert, die Richtung der Politik zur Ankurbelung der chinesischen Wirtschaft nicht ändern zu wollen.
Höhere Investitionen in Gesundheit und Bildung
Der Weltbankchef sagte, China müsse die heimische Nachfrage ausweiten, indem mehr in Gesundheit und Bildung investiert und der Finanzsektor reformiert werde. Ferner müssten der Dienstleistungssektor liberalisiert und die Integration von Wanderarbeitern in den Städten verbessert werden. Die Märkte müssten offen gehalten werden. Es dürfe nicht zu Protektionismus kommen. (awp/mc/pg/24)