Weltgrösster Chip-Konzern Intel mit Gewinnsprung über Erwartungen

Der Umsatz stieg im Vergleich zum Vorjahr um 9 Prozent auf 9,5 Milliarden Dollar. Die Nachfrage nach Mikroprozessoren sei nach wie vor weltweit in allen Segmenten gross, sagte Intel-Chef Paul Otellini am Dienstag nach US-Börsenschluss in Santa Clara (Kalifornien).  Im laufenden dritten Quartal erwartet der Konzern nun einen Umsatz zwischen 10,0 und 10,6 Milliarden Dollar. Für das Gesamtjahr hält Intel an seiner bisherigen Prognose einer Bruttomarge von rund 57 Prozent fest, die im zweiten Quartal bei 55,4 Prozent lag.


Erwartungen übertroffen
Das Ergebnis je Aktie (EPS) im zweiten Quartal übertraf mit 0,28 Dollar die Erwartungen der Branchenexperten, die im Schnitt mit 0,25 Dollar gerechnet hatten. Auch der Umsatz übertraf die Analystenschätzung von 9,32 Milliarden Dollar. Mit seiner Prognose lag das Unternehmen im Rahmen der Erwartungen. Das Abschneiden des Chip-Riesen gilt unter Experten als wichtige Orientierung für die Aussichten der gesamten Technologiebranche in der aktuellen Berichtssaison. Das zweites Quartal ist bei Intel traditionell das schwächste im Jahresverlauf. Die Aktie zeigte sich im nachbörslichen Handel im Plus, nachdem sie bereits im regulären Handel zugelegt hatte.


AMD mit Zahlen am Donnerstag
Intels weit kleinerer Hauptkonkurrent Advanced Micro Devices (AMD) legt an diesem Donnerstag seine Ergebnisse vor. AMD ist allerdings im Wettlauf um immer leistungsfähigere Chips ins Hintertreffen geraten und befindet sich auf Sanierungskurs. Die US-Kartellwächter starteten erst kürzlich eine offizielle Wettbewerbsuntersuchung gegen Intel. Das Verfahren basiert auf Beschwerden von AMD. Intel weist diese zurück. Auch in Europa und Japan laufen bereits seit längerem Untersuchungen. Marktführer Intel feiert in diesen Tagen sein 40-jähriges Bestehen.


Intel muss höheres Bussgeld der EU fürchten
Intel muss nach einem Pressebericht ein höheres Bussgeld der EU-Wettbewerbshüter fürchten. Die EU-Kommission werde ihre Untersuchungen über die Verkaufspraktiken des US-Konzerns ausweiten, schreibt das «Wall Street Journal Europe» (Mittwochausgabe) unter Berufung auf mit der Sache vertraute Personen. Der Vorwurf laute, Intel habe grosse Händler mit Anreizen dazu bewogen, keine Computer mit Prozessoren des Rivalen AMD zu verkaufen. Bereits am Donnerstag könne das Verfahren offiziell gemacht werden.


Vorwurf des wettbewerbswidrigen Verhaltens
Die EU-Kommission ermittelt bereits seit Mitte vergangenen Jahres gegen Intel wegen des Verdachts des wettbewerbswidrigen Verhaltens. Auch in den USA und in Japan laufen Untersuchungen. Korea hat bereits ein Bussgeld verhängt. Hintergrund des Streits ist Intels Verhalten, seine Prozessoren mit Rabatten an Computerhersteller zu vermarkten. In mehr als drei Viertel aller PC stecken derzeit Intel-Prozessoren.   (awp/mc/ps/02)

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