von Gérard Al-Fil Eigentlich wollte Louis Palmer mit seinem Solartaxi bereits Ende August in Dubai eintreffen. Seine Weltumrundung im Dienste der Umwelt, die der 35-jährige am 3. Juli in seiner Heimatstadt Luzern startete, verlief bis nach Jordanien reibungslos. Dann wurde das Einreisevisum nach Saudi-Arabien zu spät ausgestellt und Palmer verbrachte unfreiwillig ein paar Tage länger in Amman. Am Dienstag, den 18. September, mitten im islamischen Fastenmonat Ramadan, traf der Berufsabenteurer schliesslich im «Tor zum Golf» ein. «Interesse enorm im sonnenreichen Mittleren Osten» Louis Palmer’s Solartaxi, dass er selbst und mit Hilfe von Freunden und Sponsoren zusammenbastelte, ist ein aerodynamischer Zweisitzer mit einem sechs Qudratkilometer grosses Solarpanel als Anhänger. «Mein Kindheitstraum ging mit dem Mobil in Erfüllung», sagt der hochgewachsene Luzerner verschmitzt. Bis nach Dubai hat Palmer mit dem Sonnenmobil 9’600 Kilometer zurückgelegt, ohne auch nur einen einzigen Gramm Schadstoff emittiert zu haben. Nur 0.1 bis 1 Liter Benzin Energieäquvivalent verbraucht das alternative Vehikel auf 100 Kilometer. Im Mittleren Osten durchquerte der Globetrotter den Libanon, Syrien, Jordanien, Saudi-Arabien und jetzt eben die Vereinigten Arabischen Emirate (VAE). «Das Interesse hier ist enorm: ob von der Bevölkerung – die es mr nicht mal übel nimmt, dass ich so langsam fahre – oder von den Behörden, die sich für Solarenergie jetzt viel mehr begeistern», berichtet Palmer nicht ohne Stolz, der als erster Mensch überhaupt mit Sonnen-Power den Globus umrundet. Neugier und Visionen Und die Polizei? «Die hat mich sogar auf dem Highway von Abu Dhabi nach Dubai eskortiert. Ansonsten stoppen mich die Beamten immer nur aus Neugier», lacht Palmer, der sonst als Lehrer arbeitet, wenn er mal nicht unterwegs ist. Die Goodwill-Tour im Dienste des Klimas, die Louis Palmer u. a. weiter nach Indien, Australien, China, Japan und die USA führen wird, wäre ohne die Palette hochkarätiger Sponsoren nicht möglich. Darunter befinden sich u. a. die Swisscom («mein ständiger Draht zur Heimat»), der Logistikkonzern Kühne + Nagel oder die Luxushotelgruppe Hilton. Im Hilton Dubai am Meeresarm «Creek» logiert der smarte Umwelttüftler momentan. «Wenn ich die Welt umrundet habe und in die Schweiz zurückkomme, werde ich mit allen unterstützenden Firmen den ökolgischen Dialog fortsetzen», verspricht Palmer. Andenken für daheim braucht er unterwegs keine zu kaufen: Auf dem weissen Dach seines Fahrerhäuschens haben sich bereits Dutzende von Schaulustigen mit wasserfesten Filzstiften verewigt.»Die Fläche war eigentlich nur für Promi-Autogramme vorgesehen», verrät der Luzerner,»im Orient hinterliess dann plötzlich jeder Passant seine Widmung.» Klimaschutz geht eben alle an.