Weniger Geld für Lotterien und Wetten ausgegeben

Umgerechnet auf die Wohnbevölkerung entspricht das einer Ausgabe pro Person von 360 CHF (2006: 374 CHF). Dies ist der am Mittwoch veröffentlichten Lotteriestatistik 2007 des Bundesamtes für Justiz (BJ) zu entnehmen. Nach sechs Jahren ständigen Wachstums hat der schweizerische Lotterie- und Wettmarkt damit einen Einbruch erlitten.


Umsatzeinbruch bei Euro Millions
Der Grund dafür dürfte zu einem guten Teil beim Rückgang bei Euro Millions zu suchen sein, wie Denise Lörtscher vom BJ sagte. Während der Umsatz von Swiss Lotto von 413 Mio CHF im Jahr 2006 auf 569 Mio CHF anstieg (+ 37,8%), sank der Umsatz von Euro Millions von 545 Mio 2006 auf 413 Mio CHF (-24,2%) im Jahr 2007.


Swiss Lotto wieder Nr. 1
Damit hat Swiss Lotto Euro Millions bereits nach einem Jahr wieder von seiner Spitzenposition als umsatzstärkstes Produkt abgelöst. Nach anfänglicher Euphorie hat Euro Millions in der Schweiz offenbar an Attraktivität verloren. Für Alain Jeanmonod, Direkor der Lotterie- und Wettkommission, kann der Einbruch im Markt zu einem Teil auch auf die Konkurrenz durch illegale Spiele im Internet zurückzuführen sein.


523 Millionen an kantonale Fonds und Sportdachverbände
Per 1. Januar 2007 übernahmen Swisslos und Loterie Romande vollständig die rechtliche und operative Verantwortung für die Sportwetten Toto und Sporttip von der Sport-Toto-Gesellschaft. Der Gesamtumsatz stieg im Jahr 2007 leicht auf 61 Mio CHF (gegenüber 60 Mio im Vorjahr). Swisslos und Loterie Romande schütteten im Jahr 2007 insgesamt 523 Mio CHF an die kantonalen Lotterie- und Sportfonds sowie an verschiedene direkt begünstigte Sportdachverbände aus (2006: 586 Mio CHF).


Empfehlungen zur Transparenz
Bezüglich der Transparenz bei der Verteilung der Gewinne aus Wetten hat die Lotterie- und Wettkommissiom eine Reihe von Empfehlungen an die Kantone herausgegeben, wie Jeanmonod sagte. Das Ziel sei eine bessere Trennung der Rollen. Es herrsche oft Verwirrung zwischen den Behörden, welche die Verteilung überwachen, und jenen, welche die Gewinne effektiv ausschütten. Gewisse Kantonsregierungen, vor allem in der Deutschschweiz, übten beide Rollen aus. (awp/mc/ps/17)

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