Das Sommerloch im Werbemarkt ist aber definitiv zu Ende: Im Juli und August hatte der Werbedruck jeweils deutlich weniger als 300 Mio CHF betragen. Im laufenden Jahr erreichten die Werbeausgaben bis im September 3 Mrd CHF. Das ist deutlich mehr als in den letzten beiden Jahren zum gleichen Zeitpunkt. Am markantesten zugenommen hat im September der Werbedruck im Kino mit 37,6%. Es folgen TV (+17,7%), Print (+10,6%) und Radio (+8%).
Werbedruck für Tabakwaren am deutlichsten gestiegen
Nach Produktgruppen aufgeteilt, steigerte sich die Werbung für Tabakwaren am stärksten: Der Werbedruck stieg im September um mehr als das Achtfache gegenüber dem Vorjahr auf 1,7 Mio CHF. Die Nahrungsmittel als umsatzstärkste Sparte legten um 37% gegenüber dem Vorjahr auf 47,5 Mio CHF zu. Media Focus stellt jeden Monat eine Brutto-Werbestatistik zusammen. Das heisst, sämtliche Werbeschaltungen werden zu den offiziellen Tarifen des Werbeträgers – Zeitung, Plakat, Kino und so weiter – erfasst.
Tamedia-Gruppe schliesst Druckerei
Das Medienhaus Tamedia/Edipresse schliesst im kommenden Jahr seine Druckerei im zürcherischen Oetwil am See. Durch die Konzentration auf drei Druckzentren in der Schweiz gehen in Oetwil und Bussigny 71 Stellen verloren. Künftig betreibt die Mediengruppe Druckzentren in Zürich, Bern und Bussigny. Der vierte Betrieb in Oetwil wird geschlossen, weil er sich nur 20 Kilometer von der anderen Zürcher Druckerei befindet. Die Massnahme soll die Betriebe angesichts der Überkapazitäten im Schweizer Zeitungsdruck besser auslasten, wie die Gruppe am Donnerstag mitteilte.
19 Kündigungen
19 der 55 festen Angestellten in Oetwil wird gekündigt. 16 Personen bietet Tamedia eine vorzeitige Pensionierung an, 20 weitere erhalten eine Stelle in der anderen Zürcher Druckerei offeriert. 41 Temporärangestellte mit geringen Pensen werden nicht weiterbeschäftigt. In Bussigny werden 16 Vollzeitstellen abgebaut, 4 davon mittels einer vorzeitigen Pensionierung. Um die betroffenen Mitarbeiter in Oetwil zu unterstützen, wird Tamedia ein Jobcenter einrichten. Ein Sozialplan sei vorhanden.
Gewerkschaft verlangt Sistierung der Kündigungen
Gleichzeitig modernisiert die Tamedia-Gruppe die Waadtländer und Zürcher Druckereien für total rund 15 Mio CHF. Unter anderem installiert das Unternehmen zwei Anlagen aus Oetwil in Bussigny als Ersatz für drei alte Maschinen. Die Mediengewerkschaft comedia forderte den Konzern auf, Hand zu bieten für einen grosszügigen Sozialplan. Die geplanten Kündigungen müssten sistiert werden, schreibt die Gewerkschaft in einer Mitteilung. Der Konzern müsse mehr als nur 20 Personen einen neuen Arbeitsplatz anbieten. ( awp/mc/ss/20)