Wettbewerbs-Untersuchung gegen Intel in den USA
Das Verfahren geht auf Beschwerden des deutlich kleineren Konkurrenten AMD zurück, der Intel bereits seit längerem Wettbewerbsverstösse vorwirft. Intel wies die Anschuldigungen erneut zurück. In Europa und Japan laufen ebenfalls Wettbewerbsuntersuchungen. Die koreanische Kartellbehörde forderte von Intel erst diese Woche eine Strafzahlung, die laut US- Berichten gut 25 Millionen Dollar beträgt.
Intel hält Praktiken für rechtens
AMD wirft Intel vor, durch Absprachen mit Herstellern und grossen Computer-Handelsketten dafür zu sorgen, dass in weiten Teilen des Marktes nur Prozessoren des Marktführers verwendet werden. In der Intel-Mitteilung hiess es dazu: «Das Unternehmen ist überzeugt, dass seine Geschäftspraktiken dem US-Recht entsprechen.» Intel habe bereits am Mittwoch eine Mitteilung der Wettbewerbsaufsicht FTC (Federal Trade Commission) erhalten, teilte das Unternehmen mit. Die FTC hatte die Geschäftspraktiken von Intel bereits seit 2006 informell untersucht. Das Unternehmen betonte, man habe bei diesen Ermittlungen kooperiert und tausende von Dokumenten zur Verfügung gestellt. Mit der Eröffnung einer offiziellen Untersuchung kann die FTC noch mehr Unterlagen einfordern.
EU droht mit happiger Busse
In Europa ermittelt die EU-Kommission bereits seit Mitte vergangenen Jahres gegen Intel wegen des Verdachts des wettbewerbswidrigen Verhaltens. Sollte die Brüsseler Kommission, die in der Europäischen Union auch die oberste Kartellbehörde ist, Intel für schuldig befinden, so droht eine Höchststrafe von zehn Prozent eines Jahresumsatzes. EU-Fahnder suchten im Februar Büros des Chipherstellers und mehrerer grosser Computerhändler in verschiedenen Ländern auf. In Deutschland hatten sie auch mit Mitarbeitern der Elektronikhandelskette Mediamarkt gesprochen. In Branchenkreisen hatte es damals geheissen, der Elektronikfachhändler gehöre nicht zu den Beschuldigten. Die Brüsseler Behörde prüfe, ob die METRO-Tochter bestimmten Geschäftspraktiken des Chipherstellers ausgesetzt gewesen sei. (awp/mc/ps)