WHO erklärt Schweinegrippe offiziell zur Pandemie

Es ist das erste Mal seit mehr als 40 Jahren, dass die WHO eine Grippe-Pandemie ausruft. 1968/98 waren durch die Hongkong-Grippe etwa zwei Millionen Menschen ums Leben gekommen.


Pandemiephase 6 auch für die Schweiz
Nach dem WHO-Entscheid rief auch die Schweiz die Pandemiephase 6 aus. Zugleich versicherte das Bundesamt für Gesundheit (BAG), das sich zunächst jedoch für die Schweiz nichts ändere. Die derzeitige Lage erfordere dies nicht, erklärte das BAG in einer Mitteilung. Vorläufig bestehe für die Bevölkerung kein erhöhtes Risiko. Die Pandemiewelle werde früher oder später auch die Schweiz erreichen, warnte das BAG. Prognosen seien zum jetzigen Zeitpunkt jedoch nicht möglich, denn Grippeviren seien unberechenbar und wiesen ein hohes Mutationspotenzial auf.


28’000 Menschen in 74 Ländern erkrankt
Nach WHO-Angaben erkrankten bislang fast 28’000 Menschen in 74 Ländern am neuartigen Virus A /H1N1, 141 Infektionen verliefen tödlich. «Das Virus ist neu, sehr ansteckend und breitet sich sehr schnell aus», sagte WHO-Direktorin Chan in Genf. «Es kann nicht gestoppt werden.»


Stärkere zweite Welle möglich
Die Länder müssten sie auch auf eine zweite, möglicherweise stärkere Welle von Schweinegrippe einstellen. Sorge bereitet der WHO insbesondere, dass das Virus weiter mutieren könnte, wenn die Schweinegrippe mit dem menschlichen Virus während der «normalen» Grippesaison zusammentrifft.


Impfstoff lässt auf sich warten
Gemäss Chan hinkt die Entwicklung eines Impfstoffes der Ausbreitung des Virus› hinterher. Die ersten Impfstoffe seien frühestens im September fertiggestellt und dies nur in sehr geringer Menge, sagte sie. Es müsse deshalb geprüft werden, welche Gruppen von Menschen von einem Impfstoff profitieren könnten. (awp/mc/pg/01)

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