Widmer-Schlumpf: Bildung und Stabilität als Industrierohstoffe
Sie werde nicht von Metallen und Brennstoffen sprechen, sondern weiche Faktoren in den Vordergrund rücken, sagte Widmer-Schlumpf gleich zu Beginn des Industrietages in Zürich, der dem Thema Rohstoffe gewidmet war. Insbesondere strich sie die Wichtigkeit der Bildung als Rohstoff für die Schweizer Wirtschaft hervor.
Bildungsinstitute zu mehr Nähe zur Praxis aufgefordert
Damit die Bildung dieser Rolle aber noch gerechter werden könne, forderte sie von Bildungsinstitutionen mehr Nähe zur Praxis und von Politik und Wirtschaft mehr Weitsichtigkeit. «Bildung ist eine Investition mit einem langen Return on Investment», sagte Widmer-Schlumpf am Donnerstag. Zudem verpflichtete die Vorsteherin des Eidg. Justiz- und Polizeidepartements das Bildungswesen aber auch dazu, Moral und Ethik zu lehren.
Gewisse Werte verloren gegangen
Offensichtlich seien gewisse Werte bei gewissen Leuten nämlich verloren gegangen, so Widmer-Schlumpf. Mit ihrem Verhalten würden diese Exponenten des Finanzplatzes dessen gesellschaftliche Akzeptanz untergraben. Dies treffe auch die Industrie, welche auf den Finanzplatz angewiesen sei und daher auch den von der Finanzbranche ausgehenden Risiken ausgesetzt sei. Die Regulierung des Finanzplatzes sei daher kein geeigneter Exerzierplatz für parteipolitische Scharmützel, sagte Widmer-Schlumpf weiter.
Als weiteren Rohstoff für die Schweizer Industrie zählte die Bundesrätin neben Bildung und Finanzen auch die politische und wirtschaftliche Stabilität der Schweiz auf. Da diese allerdings je länger je mehr nicht mehr alleine auf nationaler Ebene beeinflusst werden könne, müsse die Schweiz vermehrt die internationale Bühne betreten. (awp/mc/pg/30)