«Wir sehen eine Trendwende», sagte Vorstandschef Eckard Heidloff am Dienstag in Düsseldorf zur Bilanzpressekonferenz. Im jüngst angelaufenen Geschäftsjahr soll es wieder nach oben gehen. «Wir streben ein Wachstum von sechs Prozent beim Umsatz und acht Prozent beim operativen Ergebnis an.» Damit kehrt das Unternehmen zu seinen mittelfristigen Wachstumszielen aus den Zeiten vor der Krise zurück. An der Börse kletterte die Aktie um mehr als sechs Prozent. Börsianer zeigten sich sowohl von den Zahlen, als auch vom Ausblick erfreut.
Entwicklung in Europa entscheidend
Die Prognose macht Heidloff aber abhängig von der weiteren Wirtschaftsentwicklung. «Entscheidend für die Erreichbarkeit dieses Ziels ist dabei die Geschwindigkeit, mit der die Erholung der Märkte vonstatten geht.» Besonders die Entwicklung in Europa, das ohne den deutschen Heimatmarkt im vergangenen Geschäftsjahr zehn Prozent an Umsatz verloren hatte, sei entscheidend für die Entwicklung des Gesamtgeschäfts. Insgesamt werde es für den Konzern stark auf das zweite Halbjahr ankommen. Global werden für die Paderborner die Schwellenländer immer wichtiger. Dort gebe es eine wachsende Mittelschicht, die Dienstleistungen bei Banken nachfragten, sagte Heidloff.
Hardwaremarkt schrumpft weiter
Im Geschäft mit Banken- und Handelsunternehmen bekamen die Ostwestfalen 2009/2010 abermals den schrumpfenden Hardwaremarkt zu spüren, der sieben Prozent Umsatz verlor. Das weniger margenstarke Geschäfts mit Handelsunternehmen wuchs um drei Prozent. Andererseits zogen die Erlöse mit Software und Services um sieben Prozent an. Das klassische Hardwaregeschäft mit Bankautomaten und Kassensystemen macht mittlerweile mit 51 Prozent (VJ 54 Prozent) nur noch knapp die Hälfte vom Umsatz aus. Der Konzern peilt einen Anteil von jeweils 50 Prozent der einzelnen Geschäfte am Umsatz an.
Umsatz gegenüber Vorjahr stabil
In der Zeit zwischen Oktober 2009 und September 2010 war der Umsatz mit 2,239 Milliarden Euro im Vergleich zum Vorjahr (2,250 Mrd) nahezu unverändert. Der operative Gewinn (EBITA) lag mit 162 Millionen Euro neun Prozent unter dem Wert des Vorjahres. Unter dem Strich blieben 106 Millionen Euro, ein Rückgang um sieben Prozent. Mit den vorläufigen Zahlen traf das Unternehmen die Erwartungen der von dpa-AFX befragten Analysten. Vorstandschef Eckard Heidloff hatte bereits im Oktober zu dpa-AFX gesagt, dass sein Unternehmen die eigene Prognose für das Jahr geschafft habe und demnach beim Umsatz nicht mehr als 3 und beim operativen Gewinn (EBITA) nicht mehr als 13 Prozent verloren hat.
Weniger Dividende
Als Dividende will Wincor Nixdorf 1,70 Euro je Aktie vorschlagen. Im Vorjahr hatten die Paderborner 1,85 Euro gezahlt. Im Vergleich zum Vorjahr baute Wincor Nixdorf seine Nettoverschuldung auf 134 Millionen Euro (150 Mio) ab und erhöhte sein Eigenkapital auf 358 Millionen Euro (330 Mio). (awp/mc/ps/19)