Der Konzern habe seine Position im europäischen Geschäft ausserhalb Deutschlands mit überproportionalem Umsatzwachstum weiter gefestigt und in Amerika und Asien beträchtlich zugelegt. Die Aktie legte nach Veröffentlichung der Zahlen deutlich zu.
Prognose für Gesamtjahr bekräftigt
Das im MDAX notierte Unternehmen bekräftigte seine Prognose für das Gesamtjahr 2004/2005 (Ende September). Demnach erwartet Wincor weiterhin ein Umsatzwachstum von 10 Prozent und ein Plus beim Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen auf immaterielle Wertgegenstände (EBITA) von 12 Prozent. «Angesichts der bisherigen positiven Geschäftsentwicklung und der Erwartungen für das vierte Quartal gehen wir nun davon aus, diese Steigerungsraten mindestens erreichen zu können», sagte Stiller. Im Vorjahr hatte der Konzern bei Erlösen von 1,58 Milliarden Euro ein EBITA von 116 Mil lionen Euro erzielt. Wachsen will Wincor unter anderem durch die Übernahme von Outsourcing-Projekten im Dienstleistungssektor.
Doppelt so viel wie im Vorjahr verdient
Im dritten Quartal (Ende Juni) steigerte Wincor den Umsatz auf 423,9 (394,1) Millionen Euro. Das EBITA kletterte auf 35,9 (32,4) Millionen Euro und lag damit über den Analystenerwartungen, die im Schnitt mit 33,6 Millionen Euro gerechnet hatten. Vor Effekten aus Abschreibungen auf Produkt-Know-how infolge der Abspaltung vom Siemens-Konzern im Jahr 1999 (Carve-out-Effekte) lag das Periodenergebnis (cash net income) bei 19,3 (12,7) Millionen Euro. Unter dem Strich verdiente das Unternehmen im dritten Quartal mit 15,6 Millionen Euro doppelt so viel wie im Vorjahr.
Cash Net Income stieg auf 51,9 Mio Euro
In den ersten neun Monaten des Geschäftsjahres 2004/2005 stiegen die Erlöse auf 1,265 Milliarden Euro nach 1,127 Milliarden Euro im Vorjahr. Das EBITA legte auf 98,6 (80,9) Millionen Euro zu. Das Cash Net Income stieg auf 51,9 (43,1) Millionen Euro. Nach den so genannten Carve-out-Effekten stieg der Gewinn von 30,4 Millionen auf 39,5 Millionen Euro. Beide Geschäftssegmente wuchsen in dem Zeitraum mit zweistelligen Prozentraten. Die Sparte Banking verzeichnete ein Umsatzplus von 11 Prozent auf 737,4 Millionen Euro, der Geschäftsbereich Retail legte um 13,9 Prozent auf 527,5 Millionen Euro zu.
Sorgenkind bleibt Deutschland
Regional konnte Wincor Nixdorf im europäischen Geschäft ausserhalb Deutschlands den Umsatz in den neun Monaten bis Ende Juni um 25,8 Prozent auf 682,1 Millionen Euro steigern. In Amerika und Asien lag der Zuwachs den Angaben nach deutlich über der Marktentwicklung. In Amerika stiegen die Umsatzerlöse in den ersten drei Quartalen um 19,9 Prozent auf 100,6 Millionen Euro. In der Region Asien/Pazifik/Afrika lag der Zuwachs bei 20,5 Prozent auf 145,5 Millionen Euro. Sorgenkind bleibt Deutschland – hier sank der Umsatz bei schwachem Banken- und zurückhaltendem Handelsgeschäft um 11,5 Prozent auf 336,7 Millionen Euro. Damit trug das Geschäft hierzulande mit nur noch 26,6 (33,7) Prozent zum Gesamtumsatz bei.
Überschuss leicht über dem Marktkonsens
Die Wincor-Aktie kletterte im frühen Handel in die MDAX-Spitzengruppe und lag gegen 11.00 Uhr in einem behaupteten Markt mit plus 0,52 Prozent bei 68,25 Euro. Der MDAX verlor zeitgleich 0,24 Prozent auf 6.585,42 Zähler. Ein Händler sagte, die Zahlen seien etwas besser als erwartet ausgefallen. «Positiv überraschte das EBITA, zudem wurde der Ausblick für das Gesamtjahr bestätigt», sagte er in einer ersten Reaktion am Morgen. Der Umsatz sei wie erwartet ausgefallen und der Überschuss habe leicht über dem Marktkonsens gelegen. (awp/mc/gh)