Nach dpa-Informationen aus Aufsichtsratskreisen wird das Kontrollgremium die Personalie voraussichtlich im Januar beschliessen. Die Volkswagen AG wollte den «Spiegel»-Bericht am Samstag nicht kommentieren. Der VW-Betriebsratschef Bernd Osterloh, der sich schon früher für eine Vertragsverlängerung für Winterkorn ausgesprochen hatte, wollte sich auf dpa-Anfrage nicht dazu äussern.
Früherer Audi-Chef
Dass Winterkorn bis über das übliche Rentenalter hinaus an der VW-Spitze bleibt, gilt seit längerem als ausgemachte Sache. Piëch wurde im Oktober mit Blick auf die Personalie Winterkorn mit den Worten zitiert, er habe früher seine Manager mit 65 in Pension geschickt, aber jetzt sei er schlauer. Neu ist, dass Winterkorns Vertrag gleich um fünf Jahre bis über seinen 69. Geburtstag hinaus verlängert werden soll. Bislang war nur von drei oder vier Jahren die Rede. Der 63-jährige Winterkorn ist seit Anfang 2007 VW-Chef und lenkte zuvor die VW-Tochter Audi. Er hat nicht nur Belegschaft und IG Metall hinter sich, sondern gilt auch als enger Vertrauter des mächtigen Aufsichtsratsvorsitzenden und früheren VW-Chefs Ferdinand Piëch.
Ambitionierte Pläne
Winterkorn und Piëch haben ambitionierte Pläne für den weltweit drittgrössten Autohersteller. Bis 2011 soll zunächst die Integration des Sportwagenbauers Porsche in den Konzernverbund geschafft sein. Ausserdem sind neue Fabriken in China, den USA und Indien geplant. Zudem strebt VW bis spätestens 2018 an die Weltspitze. Dazu müssen die Wolfsburger den zuletzt schwächelnden japanischen Autobauer Toyota und den erst vor kurzem neu an der Börse gestarteten US- Autoriesen General Motors überholen – nach Winterkorns Einschätzung ein «Kraftakt» und «keine Selbstläufer». (awp/mc/ps/07)