Winterthur Technologie mit Halbjahresverlust von 3 Mio. Euro

Der Umsatz des Anbieters von Präzisionsschleifscheiben verminderte sich in den ersten sechs Monaten um 43% auf 65,0 Mio EUR. Der EBITDA ging auf 3,6 (VJ 21,3) Mio EUR zurück, die entsprechende Marge betrug noch 5,6 (18,7)%. Auf Stufe EBIT werden mit -1,8 Mio EUR rote Zahlen ausgewiesen, nach +15,9 Mio im Vorjahr. Im Betriebsergebnis enthalten seien aber Restrukturierungskosten in Höhe von 0,85 Mio EUR sowie cash-neutralen Amortisationen von 2,3 Mio EUR, teilte WTG am Freitag mit. Unter dem Strich schliesslich resultierte ein Verlust von 3,0 Mio EUR, nach einem Gewinn von 10,2 Mio im Vorjahr.


Personalbestand und Investitionen massiv gekürzt
Dank ausserordentlichen Kostenreduktionen sei im ersten Semester jedoch ein cash-positives Ergebnis erreicht worden. So sei der Personalbestand über die letzten zwölf Monate gemessen an der Zahl Vollzeitstellen um knapp 25% reduziert worden. Gar um 48% tiefer fielen die Investitionen aus.


Zahlen grösstenteils im Rahmen der Erwartungen
Die ausgewiesenen Zahlen liegen bezüglich Umsatz leicht hinter, ansonsten im Rahmen der Erwartungen. Analysten prognostizierten im Durchschnitt einen Umsatz von 66,7 Mio, einen EBIT von -1,9 Mio sowie einen Verlust von 3,1 Mio EUR.


Von Weltwirtschaftskrise hart getroffen
Die Weltwirtschaftskrise habe die Gruppe hart getroffen. Der Nachfragerückgang sei weltweit und synchron erfolgt, kombiniert mit einem ausserordentlichen Lagerabbau bei allen Kunden, begründet WTG das Ergebnis. Je nach Industriesparte habe der Rückgang im Auftragseingang 25% bis zu 60% betragen. Die durchschnittliche Abnahme bei Werkzeugen beziffert WTG für das erste Semester mit 47%.


Talsohle bei Bestellungseingang erreicht
Die Talsohle im Bestellungseingang sei aber im Juni erreicht worden. Beginnend in der Stahlindustrie scheine der Auftragseingang im laufenden dritten Quartal allmählich zuzunehmen, so die Einschätzung der Gruppe.


Tiefere Nettoverschuldung
Der Free Cashflow von 8,4 Mio EUR habe eine weitere Verminderung der Nettoverschuldung erlaubt, die Eigenkapitalquote erhöhte sich dadurch auf 47,2% von 46,4% zum Jahresende 2008.


Finanzierung neu geregelt
Ab dem zweiten Halbjahr 2009 wurde zudem die Finanzierung neu geregelt. Die vereinbarten Kreditbedingungen (Covenants) stimmen die Gruppe auch im Hinblick auf ein allenfalls schwieriges 2010 zuversichtlich. Im zweiten Semester dürften sich die Finanzierungskosten weiter verringern. Es seien zudem vorzeitige Kreditrückzahlungen geplant.


Vorsichtiger Optimismus
Für den weiteren Geschäftsgang gibt sich WTG vorsichtig optimistisch. Der erwartete Anstieg im Bestellungseingang lasse für das Gesamtjahr 2009 ein ausgeglichenes Ergebnis erwarten. Für 2010 rechnet WTG dann mit einer Steigerung der Nachfrage um bis zu 10%. Die alte Ertragskraft werde wieder hergestellt, so die Einschätzung des Unternehmens. (awp/mc/pg/07)

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