Winterthur Technologie: Preisspanne für Börsengang festgelegt

Maximal würden 2’965’270 Aktien zu einem Ausgabepreis zwischen 30 und 36 CHF an die Börse gebracht, teilte das Unternehmen am Mittwoch in einem Communiqué mit. Dabei würden bis zu 1,1 Mio Aktien neu ausgegeben, während die beiden Private Equity-Aktionäre 1’865’270 Aktien verkauften. Die Mehrzuteilungsoption umfasst nochmals bis zu 450’000 Aktien.


Es sei von Anfang an klar gewesen, dass die beiden Private Equity-Gesellschaften Vision Capital und BEG Nominees Limited irgendwann aussteigen würden, sagte Winterthur-Chef Edgar Rappold vor den Medien in Zürich. Nach dem Börsengang sind Vision Capital (derzeitiger Aktienbesitz 70,6’%) und BEG Nominees Limited (1,7’%) nicht mehr an Winterthur beteiligt.


Anleihen bezahlen
Rappolds eigene Beteiligung schrumpfe von 25,3 auf 12,6%. Wird die Mehrzuteilungsoption ausgeübt, befinden sich nach dem Börsengang 85,8% der Titel im Publikum. Den Rest hält das Management. Von den rund 100 Mio CHF, die der Börsengang einbringen solle, würden Winterthur nach Abzug der Kosten für die Publikumsöffnung bis zu 40,8 Mio CHF verbleiben. Das Geld solle für die Rückzahlung von Anleihen verwendet werden. Winterthur hat Nettoschulden von 45,8 Mio EUR (70,5 Mio CHF).


Umsatz soll zulegen
Das Unternehmen sei der drittgrösste europäische Hersteller von gebundenen Schleifwerkzeugen für industrielle Anwendungen, sagte der einstige Alleinbesitzer Rappold. In den nächsten drei Jahren solle der Umsatz um 7 bis 9 % zulegen, sagte Finanzchef Markus Brütsch. 2004 hatte Winterthur den Umsatz um 6,6% auf 72,4 Mio EUR gesteigert. Gleichzeitig sei der Markt um rund 2% gewachsen, sagte Brütsch. Der Betriebsgewinn vor Zinsen und Steuern (EBIT) legte um 8,7% auf 7,5 Mio EUR zu. Der Reingewinn kletterte von 1,5 Mio auf 3,4 Mio EUR.


Nummer eins in Europa
Winterthur sei die Nummer eins in Europa bei Werkzeugen, um Teile von Autogetrieben abzuschleifen, sagte Rappold. Und Schleifscheiben seien Verschleissartikel, welche die grossen Autohersteller immer wieder nachbestellen müssten. Wachstum versprächen technische Neuerungen, die in der Pipeline seien, wie beispielsweise Hochgeschwindigkeits-Schleifscheiben für Autogetriebe oder Trennscheiben für das Zersägen von Stahlblöcken. Winterthur erziele bereits ein Drittel des Umsatzes mit Produkten, die erst in den letzten drei Jahren entwickelt worden seien. Zudem will das Unternehmen in Osteuropa und Asien expandieren.


Schwungvoller Jahresstart
Das laufende Jahr hat schwungvoll begonnen. Der Umsatz nahm im ersten Quartal um 11,6% auf 20,2 Mio EUR zu. Der Reingewinn habe sich von 0,8 auf 1,8 Mio EUR verbessert, sagte Brütsch. Für das Gesamtjahr werde ein Reingewinn von 5,5 Mio EUR erwartet. Winterthur beschäftigt 593 Mitarbeiter, davon 76 in der Schweiz. Produziert wird im österreichischen Villach und in Schweden. (awp/mc/as)

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