Dies sagte Ralf Bopp, Direktor der Handelskammer Deutschland-Schweiz, am Montag zur Nachrichtenagentur SDA. Er hoffe gleichzeitig, dass die neue Regierung einen stärkeren Akzent auf das wirtschaftliche Wachstum setzen werde, so Bopp weiter.& Bopp erwartet zudem eine «stärkere Mittelstandsorientierung». Beide Aspekte seien «in der Krise sehr willkommen», denn mittelfristig werde dies dazu beitragen, dass die Wirtschaftsbeziehungen zwischen Deutschland und der Schweiz «eher wieder gestärkt» würden. Weiter hofft er, dass auch die wirtschaftspolitische Übereinstimmung zwischen den beiden Ländern mit der neuen Regierung grösser sein werde, insbesondere in den laufenden Verhandlungen zu den Differenzen in Steuerfragen.
economiesuisse hofft auf weniger «Gehässigkeit»
Gerold Bührer, Präsident des Wirtschaftsdachverbandes economiesuisse, erhofft sich mehr Gesprächskultur und Sachlichkeit, dafür weniger «Gehässigkeit», wie er zum Schweizer Fernsehen SF sagte. Die Schweizerische Bankiervereinigung wollte auf Anfrage das Wahlergebnis nicht kommentieren. Für die Beziehungen zwischen Deutschland und Liechtenstein werde der Regierungswechsel kaum inhaltliche Änderungen bringen, hiess es beim Liechtensteinischen Bankenverband. Dieser erwartet gemäss Geschäftsführer Michael Lauber aber ebenfalls einen anderen Ton im Umgang.
Liechtenstein erwartet moderatere Töne
Er sei froh über den Ausgang der Wahl, sagte Lauber weiter. Kanzlerin Angela Merkel stehe für Stabilität, was für Liechtenstein im Hinblick auf die Verhandlungen mit Deutschland über den Abschluss eines Doppelbesteuerungsabkommens wichtig sei. In den Steuerdiskussionen zwischen Deutschland und Liechtenstein werde es mit der neuen Regierung in Berlin kaum zu grundlegenden inhaltlichen Änderungen kommen. Allenfalls werde der Ton moderater als unter Finanzminister Peer Steinbrück, so Lauber. Die leere Staatskasse sei auch für die neue deutsche Regierung eine ganz grosse Herausforderung. (awp/mc/ps/25)