Wirtschaftskriminalität: Banken setzen auf Whistleblower

Doch solche Hinweisgebersysteme (Whistleblowing) sind nicht einmal in der Hälfte der deutschen Finanzinstitute verankert. Das ist das Ergebnis der Studie «Wirtschaftskriminalität in der Finanzbranche», die von Steria Mummert Consulting erstellt wurde.


Whistleblowing-Systeme überwiegend intern organisiert 
Sicherheitsexperten bewerten Whistleblowing-Systeme als Kernelement einer erfolgreichen Betrugsprävention. Allerdings sollten die Unternehmen eine Schwachstelle dieser Systeme im Auge behalten: das Risiko für die Hinweisgeber. Denn Mitarbeiter werden sich scheuen, potenzielle Verstösse zu melden, wenn damit eigene Risiken verbunden sind. Aus diesem Grunde ist die Gewähr einer strikten Anonymität oberstes Gebot. Tendenziell vermittelt eine externe Anlaufstelle, wie beispielsweise ein Anwalt, potenziellen Hinweisgebern mehr Sicherheit und Anonymität als interne Stellen. Europäische Banken und Finanzdienstleister haben ihre Whistleblowing-Systeme dennoch überwiegend intern organisiert (66 Prozent).


Sämtliche Konzernteile einbinden
Darüber hinaus kann die Betrugsprävention nur effektiv sein, wenn alle Konzernteile in das Hinweisgebersystem mit einbezogen werden. Das bedeutet vor allem für Unternehmen mit internationalen Verflechtungen eine grosse Herausforderung. Hier nehmen die deutschen Institute eine Vorreiterrolle in Europa ein. Während 80 Prozent der deutschen Finanzdienstleister neben dem Mutterhaus auch alle Zweigstellen im In- und Ausland in das Whistleblowing-System des Konzerns eingebunden haben, sind es im europäischen Durchschnitt nur 63 Prozent. Dabei greift die überwiegende Mehrheit der Institute auf E-Mail-Kontakte zurück, um relevante Stellen über kriminelle Handlungen in Kenntnis zu setzen (83 Prozent). Eine telefonische Hotline oder der Postweg kommen in jedem zweiten Institut zum Einsatz, eine Meldung via Fax in jedem dritten. (steria/mc/ps)






Hintergrundinformationen
Die Studie «Wirtschaftskriminalität in der Finanzbranche» unter europäischen Banken und Finanzinstituten wurde von Steria Mummert Consulting im Mai 2009 abgeschlossen. Dabei wurden in den 22 Ländern des geografischen Europa ausserhalb Deutschlands die jeweiligen Top-10-Institute auf Basis des Umsatzes ausgewählt.


Über Steria
Als einer der führenden Anbieter von IT-Consulting und IT-Services in Europa berät Steria Unternehmen, die neue Technologien als wesentlichen Teil ihrer strategischen Ausrichtung ansehen. Steria fokussiert sich darauf, strategische Partnerschaften mit seinen Kunden aus den Kernbranchen Öffentliche Verwaltung, Finanzdienstleistung, Telekommunikation, Energieversorgung sowie Transport zu etablieren. Das Unternehmen bietet seinen Kunden eine ganzheitliche Servicekette von der Beratung zur Optimierung von Geschäftsprozessen bis hin zur Entwicklung sowie dem Betrieb von Informationssystemen. Im Oktober 2007 hat Steria die britische Xansa übernommen. Damit beschäftigt die neue Gruppe über 19?000 Mitarbeiter in 16 Ländern weltweit, davon 5?000 Mitarbeiter in Indien. Der Umsatz von Steria belief sich 2008 auf 1,8 Milliarden Euro. Steria ist notiert an der Euronext Paris, Eurolist (Compartment B).


Über Steria Schweiz AG
Die Steria Schweiz AG vereinigt Expertise in den Bereichen Consulting, Systemintegration sowie IT-Outsourcing und konzentriert sich auf die Wirtschaftssektoren Öffentliche Verwaltung, Finanzwirtschaft und Industrie. Das Unternehmen ist in der Schweiz mit 150 Mitarbeitern vertreten.

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