von Tanja Hess
Denken Sie Leistung und Liebe sind zwei sich ausschliessende Dinge? Weit gefehlt! Auf die Orchestrierung der Komponenten kommt es an, dann ist Arbeit und Liebe bestens kombinierbar. Das Geheimnis liegt im «bei sich sein».
Anspannung und Entspannung sollen sich die Hand geben. Auf das Eine folgt das Andere. So war es schon immer bei den Tieren und so ist es auch heute noch bei den Menschen. Auf Stress folgt Entspannung, Wellness oder das sich einlullen auf dem Sofa in der guten alten Stube.
Das Zeitalter der Entschleunigung hat begonnen
Verschiedene Gründe sorgen für die verstärkte Nachfrage nach der Ausgeglichenheit zwischen Leben und Arbeit. Erstens ist da der Wunsch nach gelebter Individualität. Diese Individualität steht in konkurrenzierendem Verhältnis zur Realität der Stressgesellschaft. Die Zunahme des Stresses wird täglich grösser, da ändern auch alle beschleunigenden Maschinen nichts.
Die neue Position der Arbeit im Leben
Ein ganz anderes Feld eröffnen die Grundüberlegungen zu Arbeit und Familie. Die Arbeit ist oftmals der Ersatz der Familie. Es ist ein überaus veraltetes Modell zwischen Arbeit und Leben zu unterscheiden. Die Arbeit ist schon lange entgrenzt: Was soviel heisst wie, Arbeit und Leben sind oft deckungsgleich.&
Das Leben ein Orchester
Das Buch geht bei seinen Betrachtungen von einem Modell aus. Das ICH ist der Dirigent eines Orchesters. In einem Orchester hat es Geigen, Bratschen, Cellos und Flöten, Fagott und Kontrabass dürfen aber auch nicht fehlen. Es stellt sich aber die Frage, ob wir im täglichen Leben den Kontrabass auch wirklich hören?! Oder hat sich der Kontrabass schon längst direkt vor unserem Gesicht aufgebaut, sodass wir die Flöten nichtmehr hören können?
Die Lebensbereiche sind die Orchestermitglieder
Was ist ein Orchester ohne Kontrabass? Das geht nicht, es würde der Musik die Tiefe und die Weite fehlen. Getragen würde die Musik dennoch von der Melodie, die die Geigen spielen. Doch es wäre eine seltsame Melodie. Nur eine Ausgeglichenheit zwischen allen Beteiligten des Orchesters führt zu guter Musik.
Das ICH ist also die rationale Leitzentrale, welche sich auf sieben Funktionen konzentrieren muss:
| 1. | Hören: Die einzelnen Stimmen hören. |
| 2. | Ordnen: Jeder Stimme Ihren Platz zuweisen. |
| 3. | Moderieren: Das Orchester so führen, dass jeder Stimme zur rechten Zeit Gehör verschaft wird. |
| 4. | Kontrollieren: Dafür sorgen, dass die einzelnen Stimmen nicht gegenseitig übertönen und Misstöne produzieren. |
| 5. | Entwickeln: Die einzelnen Stimmen fördern, indem sie Entwicklungsziele bekommen, üben können und ihre Fortschritte kontrolliert werden können. |
| 6. | Miteinander vereinbaren: Die Stimmen zu einem Ganzen zusammenführen, damit sie zusammen einen Gleichklang erzeugen. |
| 7. | Authentisch bleiben: Dafür sorgen, dass das Orchester nur solche Stücke spielt, die den eigenen Ressourcen und dem eigenen künstlerischen Anspruch angemessen sind, und gleichzeitig beachten, welche Anforderungen die Umwelt an ein erfolgreiches Orchester stellt. |
Das Buch bewegt sich in verschieden Beiträgen um die Orchestrierung unseres Lebens. Mit klaren Fragen, Checkpunkten und einem Aufruf zur Integrität schliesst das Buch den beschulichen Gang rund ums Orchester. Es ist eine empfehlenswerte Lektüre, bei der sich mancher einen guten Leitsatz zum «Bildschirmschoner» erküren könnte.
Work Life Balance
Leistung und Liebe leben Inhaltsverzeichnis: (pdf)
work life balance expert group (Hrsg.)
Frank, Gunter,& Jellouschek, Hans,& Kieven, Hartmut,& Kromm, Walter,& Seiwert, Lothar J.,& Spangler, Bettina, 248 Seiten, Hardcover, Format 14,8 x 21,0 cm
ISBN 3-636-01122-7nbsp; CHF: 34.90
