WTG 2009: Reinergebnis bleibt knapp positiv

Für 2010 zeigt sich das Unternehmen insgesamt wieder zuversichtlicher. Der Betriebsgewinn auf Stufe EBITDA brach um 63% auf 14,8 Mio CHF ein und der EBIT um 86% auf 4,1 Mio EUR. Dabei verringerte sich die EBIT-Marge auf 3,0% von 13,5%. Die Erfolgsrechnung werde durch die Amortisation immaterieller Güter von 4,7 Mio EUR belastet, teilte der Anbieter von Präzisionsschleifscheiben am Montag mitteilte.


Reinergebnis knapp im schwarzen Bereich
Der Reingewinn ging um 90% auf 1,5 (16,1) Mio EUR zurück. Er wurde neben den nicht cash-wirksamen Amortisationen von Restrukturierungskosten in der Höhe von 1,5 Mio EUR gedrückt. Ohne diese Einmaleffekte hätte die Reingewinnmarge 5,6% betragen. Die Dividende soll auf 0,10 CHF von 0,30 CHF gekürzt werden, entsprechend einer Pay Out-Ratio von 25%. An der bisherigen Dividendenpolitik will WTG festhalten, so sollen weiterhin zwischen 20 und 30% des Gewinns an die Aktionäre ausgeschüttet werden, wie Finanzchef Markus Brütsch an der Bilanzmedienkonferenz erklärte. Bereits Ende Januar hatte die Gruppe einen Umsatzeinbruch um 37% auf 138 Mio EUR bekannt gegeben. Der ausserordentliche Lagerabbau bei den Kunden scheine angesichts der Viertquartalszahlen nunmehr aber abgeschlossen, hiess es damals.


Nettoverschuldung reduziert
Die Nettoverschuldung wurde um über 11 Mio EUR reduziert und der Cashbestand per Ende 2009 lag bei 16,0 Mio EUR. Die Eigenmittelquote verbesserte sich auf 50,3% nach 46,4% Ende 2008. Nachdem die Kreditbedingungen Mitte 2009 mit den Banken neu verhandelt worden seien, sei auch bei einer – allerdings nicht erwarteten – Fortsetzung der grossen Wirtschaftskrise für 2010 keine Verletzung der Konditionen zu erwarten, bestätigt WTG bereits im Januar gemachte Aussagen.


Tiefere Finanzierungskosten
Die Finanzierungskosten hätten sich trotz geringfügig erhöhter Margen zugunsten der Banken im zweiten Semester verringert. Auf Basis des zukünftigen Cashflows sei zudem bei keinem der Geschäftssegmente ein Impairment festgestellt worden. Dank der Möglichkeit der Kurzarbeit, welche bisher noch an keinem europäischen Produktionsstandort voll ausgeschöpft worden sei, sei auch für 2010 eine hohe Flexibilität gewährleistet.


2010 wieder Wachstum erwartet
Für das Geschäftsjahr 2010 zeigte sich WTG in der Mitteilung vom Morgen vorerst noch wenig konkret. Seit dem 4. Quartal 2009 werde der Auftragseingang «nahezu branchenunabhängig als gut» bezeichnet, hiess es allerdings. Die Auftragseingänge in den Monaten Januar und Februar bezeichnete das Unternehmen als «stabil und erfreulich», sie lägen durchwegs im «soliden zweistelligen Prozentbereich» über den Vorjahreswerten. Insbesondere der Auftragseingang aus China übertreffe die budgetierten Werte.


Maschinensparte: Umsatzeintwicklung bliebt vorerst flach
Konkreter wurde dann CEO Edmar Allitsch gegenüber AWP. «Der Konzernumsatz dürfte 2010 aus heutiger Sicht im Bereich von 12 bis 13% zunehmen», sagte er am Rande der Bilanzmedienkonferenz. Dabei geht das Unternehmen für den grösseren Werkzeugbereich von einem Umsatzplus von rund 15% aus, wie Finanzchef Markus Brütsch zuvor erklärte. Für das Maschinengeschäft gehen die Firmenchefs von einer flachen Umsatzentwicklung aus und prognostizieren Verkäufe in der Grössenordnung von 25 Mio EUR.


Aktie kaum bewegt
«Die Markterholung hat an Breite gewonnen», begründet Allitsch seine Zuversicht. Und bei dem erwarteten Aufschwung soll sich die Betriebsgewinnmarge dank der gesenkten Kostenbasis überdurchschnittlich zum Umsatzwachstum verbessern, fügte er an. An der Börse bewegen sich die WTG-Aktien im Bereich des Freitagsschlusses zwischen Minus und Plus hin und her. (awp/mc/ps/07)

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