WTO-Chef fordert von Europäern Bewegung bei Agrarzöllen

Dies bedeute in erster Linie Zollsenkungen, sagte der Generaldirektor der Welthandelsorganisation (WTO), Pascal Lamy, am Donnerstag in Brüssel im Europaparlament. Streit ist vorprogrammiert, da die französische Regierung beim WTO-Gipfel in Hongkong im vergangenen Dezember strikt weitere Zugeständnisse im Agrarsektor abgelehnt hatte.


Die G20 sollen Industriezölle senken
Lamy, der früher EU-Handelskommissar war, forderte von den USA Einschnitte bei den heimischen Agrarsubventionen. «Die G20 müssen Industriezölle senken», sagte Lamy mit Blick auf die Handels-Gruppe mit wichtigen Schwellenländern wie Indien und Brasilien. EU, USA und G20 hätten jeweils Schlüsselrollen in den Verhandlungen.


Stunde der Wahrheit im April in Genf
Das im Rahmen der so genannten Doha-Entwicklungsrunde geplante Treffen der WTO-Mitglieder Ende April in Genf sollte möglichst auf Ministerebene stattfinden, damit es mehr politischen Spielraum gebe. «Wir nähern uns der Stunde der Wahrheit Ende April.» Lamy wies Spekulationen zurück, wonach er selbst für das Spitzentreffen einen Vorschlag vorlegen könnten, um aus der Sackgasse zu kommen. «Die Impulse müssen von den Mitgliedstaaten kommen, nicht vom Generaldirektor.» Die nach der Haupstadt des Scheichtums Katar benannte Doha-Runde soll Ende dieses Jahres abgeschlossen werden.


(awp/mc/hfu)

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