Im letzten Jahr war der Welthandel um 12 Prozent eingebrochen. Das Handelswachstum kehre vor allem dank China und anderen dynamischen Ländern so schnell und deutlich zurück, sagte Lamy. Die neueste Schätzung von 10 Prozent könne sogar übertroffen werden, falls sich im laufenden Jahr keine bösen Überraschungen ergäben.
Internationale Zusammenarbeit im Rohstoffhandel gefordert
In ihrem Bericht fordert die WTO unter anderem, dass die Staaten ihre Zusammenarbeit beim weltweiten Rohstoffhandel ausbauen, um «künftige Spannungen» zu verhindern. Im 2008 wies der globale Rohstoffhandel ein Volumen von 3700 Mrd. Dollar auf. Dies entspricht einem Anteil von 24 Prozent des weltweiten Warenhandels und ist sechsmal mehr als noch 1998.
Russland vor Saudiarabien in der Exportrangliste von natürlichen Resourcen
Russland war 2008 weltweit der grösste Exporteur von natürlichen Ressourcen. Das Land fuhr für 341 Mrd. Dollar insgedamt 9 Prozent des weltweiten Gesamtumfangs aus, wie aus dem Bericht weiter hervorgeht. An zweiter Stelle steht Saudiarabien mit einem Anteil von 7,6 Prozent (282 Mrd. Dollar), gefolgt von Kanada (177 Mrd. Dollar, 4,8 Prozent), den USA (142,5 Mrd. Dollar, 3,8 Prozent) und Norwegen (130 Mrd. Dollar, 3,5 Prozent).
USA sind die Import-Könige
Sie führen mit einem Volumen von 583 Mrd. Dollar (15,2 Prozent) am meisten natürliche Rohstoffe ein. Auf Rang zwei ist Japan (9,1 Prozent), den dritten Platz besetzt China (8,6 Prozent).
Kritik an Steuern und Mengenbeschränkungen
Weil manche Rohstoffe endlich sind, erschwerten die rohstoffreichen Staaten den Export häufig über Steuern und Mengenbeschränkungen, kritisiert die WTO. Diese Abgaben machen gemäss WTO 11 Prozent des Rohstoffhandels aus, während der Handel mit anderen Waren nur mit 5 Prozent Steuern belastet werde. Zur Lösung dieses Problems drängte Lamy erneut auf einen raschen Abschluss der festgefahrenen Doha-Runde. (awp/mc/ss/31)