«Unsere Vision ist es, in zehn Jahren zum grössten unabhängige Finanzdienstleister der Schweiz zu werden», erklärte Adrian Parpan, CEO der Würth Financial Services AG, anlässlich einer Medienkonferenz am Donnerstag in Zürich.
Schweizer Markt als Pilotprojekt
Der Schweizer Markt diene dem Würth-Konzern dabei als Pilotprojekt. Werde die in Küsnacht domizilierte Würth Financial Services zum Erfolg, dann werde das Modell europaweit etabliert, ergänzte Jürg Michel, CEO der Würth Finance International B.V. Letztere, deren Hauptsitz ebenfalls in Küsnacht ist, wurde 1978 gegründet und ist einerseits die Hausbank des Würth Konzerns und anderseits 100%ige Besitzerin der Würth Financial Services.
Kundensegment ohne bestimmte Vermögensgrösse
Die Würth Financial Services, die keine Bankenlizenz in der Schweiz besitzt, hat sich auf die Analgeberatung, Vermögens- und Steuerplanung, Versicherungsoptimierung sowie die Beratung von Finanzierungen und Hypotheken spezialisiert, so Parpan. Das Unternehmen, das mit 20 Finanzplanern einen Umsatz von 54 Mio CHF erwirtschaftet, fokussiere sich dabei auf das ganze Kundensegment, und nicht nur auf solche ab einer bestimmten Vermögensgrösse. Darin unterscheide sich die Gesellschaft von den Konkurrenten, die den Private Banking Ansatz verfolgen würden.
1’000 Privatkunden in zwei Jahren
«Unser Kunde ist im Durchschnitt 57 Jahre alt», erklärte Parpan weiter. Dabei bietet Würth Financial Services das Würth-Netzwerk innerhalb der Deutschschweiz, bestehend aus Mitarbeitern, Kunden und Lieferanten, als Kundenreservoir an. Dem Alter der Kunden entsprechend sind auch die Berater im Durchschnitt über 40 Jahre alt und verfügen über langjährige Berufserfahrung. Die Anstellung erfahrener Spezialisten hat denn auch den Vorteil, dass diese Privatkunden mitbringen. So gewann Würth Financial Services seit der Gründung im August vor zwei Jahren 1’000 Privatkunden.
Präsenz als Finanzdienstleister
Ziel ist es, überall wo Würth in der Schweiz auftrete, auch als Finanzdienstleister präsent zu sein. Zurzeit ist Würth Financial in Zürich, Graubünden, Glarus, Bern, Basel und Leichtenstein präsent. Für 2006 neben ist einem Umsatz von 120 Mio CHF auch der Vorstoss nach St. Gallen, der Zentralschweiz und in die Romandie geplant. Dort könne sich Würth vorstellen, eine Organisation zu übernehmen, erklärte Parpan. Übernommen wurde per 1. Januar 2005 Oberhänsli & Partner AG, der gemäss Eigenangaben mit einem Prämienvolumen von zurzeit 110 Mio CHF zu den führenden Versicherungsbrokern in der Schweiz zählt.
Kauf vorläufig nicht vorgesehen
Zumindest vorläufig nicht vorgesehen sei der Erwerb einer Schweizer Bank, erklärte Michel. Es könnte sein, dass in einigen Jahren darüber wieder nachgedacht werde. Doch dann läge eine Platzierung der Konzern-Tochter Internationales Bankhaus Bodensee AG in die Schweiz eher auf der Hand als ein Kauf. (awp/mc/ab)