Yahoo! steht Aktionären Rede und Antwort

Bei der mehrfach verschobenen Hauptversammlung in San Jose (Kalifornien) will der stark unter Druck geratene Yahoo!-Chef Jerry Yang sein Nein zur Kaufofferte erneut verteidigen. Zahlreiche Anteilseigner hatten die Ablehnung massiv kritisiert und einen Rückzug Yangs gefordert.


Kompromiss mit Icahn
Mit seinem zuletzt schärfsten Gegner, dem Grossaktionär Carl Icahn, konnte Yang allerdings vergangene Woche einen Kompromiss erzielen. Der als Firmenjäger bekannte US-Milliardär bekommt im neuen Verwaltungsrat drei Sitze und verzichtet dafür auf seinen Plan zum Sturz des gesamten Gremiums. Der streitbare Investor will allerdings nach wie vor ein Geschäft mit Microsoft durchsetzen.


45-Mrd.-Dollar-Offerte von Microsoft zurückgewiesen
Seit Ende Januar hatte Yahoo! mehrere Offerten Microsofts im Wert von etwa 45 Milliarden Dollar (29 Mrd Euro) als zu niedrig ausgeschlagen. Inzwischen signalisierte Yahoo! zwar grundsätzliches Interesse an einem Verkauf ab dem zuvor noch abgelehnten Kaufpreis von 33 Dollar je Aktie. Microsoft-Chef Steve Ballmer hatte das Thema aber zuletzt als abgehakt bezeichnet. Mit dem Kauf von Yahoo! wollte Microsoft den Suchmaschinen-Riesen Google verschärft attackieren, der das boomende Geschäft mit Internet-Werbung rund um die Websuche klar dominiert. Inzwischen kooperiert Yahoo! auf diesem Feld teilweise mit Google.


Vorwürfte an Yang
Firmenmitgründer Yang hatte vor rund einem Jahr erneut das Ruder übernommen und neuen Schwung für das lahmende Geschäft versprochen. Eine Reihe von Analysten und Aktionären werfen ihm mangelnden Erfolg vor. Gerade erst verkaufte etwa der frustrierte Yahoo!-Grossaktionär und US-Milliardär T. Boone Pickens sein Anteilspaket, obwohl er unter dem Strich einen Verlust hinnehmen musste. (awp/mc/pg/24)

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