Ypsomed H1: Reingewinn 11,4 Millionen CHF, Ausblick bestätigt

Dies entspricht einer operativen Marge von 9,5%. Das Konzernergebnis erreichte 11,4 (-5,3) Mio CHF, wie die Medizinaltechnikerin am Donnerstag mitteilte. Das Resultat sei eine klare Trendwende im Vergleich des im ersten Halbjahr 2006 ausgewiesenen Betriebsverlustes, schreibt Ypsomed.

Zahlen enttäuschen Analysten
Dennoch enttäuschen die Zahlen im Vergleich mit dem AWP-Konsens. Im Durchschnitt hatten die Analysten einen Umsatz von 144,9 Mio CHF, einen EBIT von 15,3 Mio und einen Reingewinn von 13,0 Mio CHF in Aussicht gestellt. Trotz verbesserter Profitabilität sieht Ypsomed Raum für Verbesserungen. «Wir sind mit dem bisher Erreichten noch nicht zufrieden und sehen weitere Möglichkeiten zur Verbesserung der Produktivität und Profitabilität, allerdings ohne den aktuellen Personalbestand aktiv zu reduzieren», heisst es in der Meldung.

Erfreuliches Umsatzwachstum bei den Pen-Nadeln
Erfreulich sei das positive Umsatzwachstum bei den Pen-Nadeln (über 25,0%) und bei den Pen-Systemen für Nicht-Insulin Pharma-Kunden (über 45%) ausgefallen. Ebenso habe der Bereich Diabetes Handel zugelegt, akquisitionsbereinigt um 16% (+10% in Lokalwährung). Mit der Akquisition von Florian Müller sei die angestrebte Diversifikation der Umsatzbasis gelungen, so dass der Umsatzanteil von Sanofi-Aventis im Geschäftsjahr 2007/08 auf rund 40% (Vorjahr 55%) habe reduziert werden können. Die im ersten Halbjahr 2007 ausgelösten Investitionen betrugen rund 41,9 Mio CHF, wovon 6,1 Mio CHF effektiv bezahlt worden seien. Der Grossteil dieser Investitionen gehe in den strategisch wichtigen Ausbau der Pen-Nadel Produktion in Solothurn sowie in die Optimierung der Logistik und Infrastruktur.

Für das Gesamtjahr ein Umsatz von 280 Millionen CHF erwartet
Für das gesamte Geschäftsjahr 2007/08 erwartet Ypsomed einen Umsatz von gegen 280 Mio CHF und eine EBIT-Marge im Rahmen des ersten Halbjahres (9,5%). Dabei dürften die Lizenzeinnahmen im zweiten Halbjahr geringer ausfallen. Zudem werde das Diabetes Direktgeschäft der Florian Müller GmbH erstmals über die ganze Periode konsolidiert. Der zusätzliche Umsatzanteil von Florian Müller werde im Geschäftsjahr 2007/08 rund 13 Mio EUR (ca 21,5 Mio CHF) betragen; der zukünftige Umsatzbeitrag des akquirierten Unternehmens schätzt Ypsomed auf rund 32 Mio CHF pro Jahr.

Klagen könnten Profitabilität 2008 und 2009 beeinflussen
Ypsomed schliesst nicht aus, dass die Klagen von Ypsomed und Novo Nordisk gegen den SoloStar-Pen von Sanofi-Aventis den Umsatz und die Profitabilität von Ypsomed in den Jahren 2008 und 2009 beeinflussen könnten. Das Unternehmen rechnet dabei mit einer Transformationsperiode von rund 12 bis 18 Monaten, geht aber unabhängig davon aus, dass sich für Ypsomed mittel- bis langfristig attraktive Wachstumschancen vor allem im Bereich Selbstmedikation aber auch im Diabetesmarkt eröffnen.

Sanofi Aventis bestellt weniger Pen-Systeme
Das Unternehmen habe vor kurzem die für das Kalenderjahr 2008 benötigten Stückzahlen des Hauptkunden Sanofi Aventis für die Pen-Systeme OptiSet, OptiClik und OptiPenPro erhalten. Die Bestellmengen für 2008 lägen dabei im Rahmen der Erwartungen, aber wie angekündigt tiefer als im Vorjahr. Obwohl Ypsomed im August gegen Sanofi Aventis vor dem Landgericht Düsseldorf eine Klage wegen Patentrechtsverletzungen durch das von Sanofi entwickelte Injektionssystem SoloStar eingereicht hat, würden die weiteren Gespräche mit dem Hauptkunden sehr konstruktiv verlaufen.

(awp/mc/hfu)

Schreibe einen Kommentar