Gleichzeitig soll die Kundenbasis breiter abgestützt werden. Der Umsatz von Ypsomed sank im abgelaufenen Geschäftsjahr um 7,7% oder währungsbereinigt um 6,0% auf 254,0 (VJ 275,1) Mio CHF. Grund für den Umsatzrückgang seien die rückläufigen Produktionsvolumen für die Sanofi-Aventis-Produkte OptiSet, OptiClik und OptiPen Pro gewesen, wie die Medizinaltechnikerin mitteilte. Entsprechend sei der Umsatz bei Delivery Devices um 13,6% auf 168,3 Mio CHF gesunken. Im Diabetesdirektgeschäft erhöhte sich der Umsatz dagegen um 11,5% auf 14,8 Mio CHF. Hier führten die Lancierung einiger neuer Produkte und der Markteintritt in neue Länder zu diesem Anstieg. Allerdings belasteten die negativen Währungseffekte den Umsatz im Direktgeschäft mit rund 4,1 Mio CHF.
Reingewinn um 64 Prozent eingebrochen
Der Betriebsgewinn auf Stufe EBIT sank um 56,2% auf 13,4 (30,7) Mio CHF, entsprechend einer operativen Marge von 5,3 (11,2)%. Unter dem Strich resultierte ein um 64,0% tieferer Reingewinn von 9,4 (26,2) Mio CHF. Das Gesamtergebnis nach IFRS sank auf 13,9 (26,6) Mio CHF. Dabei hätten sich Wertsteigerungen aus den Beteiligungen an der Bionime Corp. und der Insulet Corp. mit 7,1 Mio CHF positiv ausgewirkt. Auf das Ergebnis gedrückt hätten dagegen einerseits der starke Volumenrückgang und Investitionen in die Industrialisierung und den Produktionsaufbau für Pen-Nadeln und neue Pen-Systeme. «Andererseits erhöhten wir die Marketing- und Vertriebskosten deutlich, um die neue Diabetescare Dachmarke mylife einzuführen und die Vertriebsorganisation und Logistik für das Blutzuckermesssystem mylife Pura aufzubauen», wird CEO Richard Fritschi in der Mitteilung zitiert.
Deutlich höhere Marketing- und Vertriebskosten
Die Marketing- und Vertriebskosten sind im Geschäftsjahr um mehr als 25% auf 31,9 Mio CHF angestiegen. Aufgrund zahlreicher Entwicklungsprojekte für neue Pharmakunden nahmen die Forschungs- und Entwicklungskosten um rund 8% auf 21,7 Mio CHF zu. Die Kundenzahlungen für Entwicklungsleistungen seien sogar um 49% auf 14,4 Mio CHF gestiegen. Insgesamt investierte Ypsomed 31,7 Mio CHF (-5,0%) in Forschung und Entwicklung. Das Eigenkapital erhöhte sich mit dem Gewinn und der im Geschäftsjahr durchgeführten Kapitalerhöhung um 23,0% auf 537,7 Mio CHF. Die Eigenkapitalquote verbesserte sich auf 81,2 (69,1)%. Durch die Verrechnungsliberierung im Rahmen der Kapitalerhöhung und einer weiteren Rückzahlung von 10 Mio CHF reduzierte sich das Aktionärsdarlehen des Hauptaktionärs Willy Michel auf 44,5 Mio CHF von zuvor 140 Mio.
Nennwertrückzahlung
Der Generalversammlung wird eine Nennwertrückzahlung im Umfang von 0,25 CHF je Namenaktie vorgeschlagen. Im vergangenen Jahr wurden 0,60 CHF je Aktie über eine Nennwertrückzahlung ausgeschüttet. Ypsomed befinde sich in einer Transformations- und Aufbauphase, in der das Unternehmen in neue Injektionssysteme investiere, so Richard Fritschi. Dabei will Ypsomed die Kundenbasis verbreitern und gleichzeitig den Markt in der Diabetes Versorgung mit neuen Produkten aufbauen und den Vertrieb geografisch expandieren.
Produkteeinführungen
Ypsomed plant die Markteinführung der neuen mylife OmniPod Insulin Patch-Pumpe in Deutschland und Grossbritannien ab dem zweiten Quartal 2010. Weitere Länder folgen im zweiten Halbjahr 2010 und im ersten Halbjahr 2011, heisst es. Die Produktionsvolumen für Sanofi Aventis dürften aber weiter zurückgehen und die Profitabilität zusätzlich durch anhaltend hohe Ausgaben für den Marktaufbau des mylife-Pura-Blutzuckermesssystems und der anstehende Marktlancierungen werden Für das Geschäftsjahr 2010/11 erwartet Ypsomed einen leicht höheren Umsatz und einen EBIT auf Vorjahresniveau. (awp/mc/ps/06)