Zahl der Auslandschweizer nimmt weiter zu
In Afrika wuchs die Schweizer Kolonie um 4,8%, in Amerika und Europa je um 3,2%, in Ozeanien um 3,1%, wie das Eidg. Departement für auswärtige Angelegenheiten (EDA) mitteilte. Die Ursachen für die Veränderungen werden in der Statistik nicht erfasst. 71,5%der im Ausland lebenden Schweizerinnen und Schweizer sind Doppelbürger: das sind 447’703 Personen.
Frankreich und Deutschland mit grösstem Zuwachs
Mit einem Zuwachs um 4’991 Personen liegt Frankreich von allen Ländern mit Abstand an erster Stelle, vor Deutschland mit 2’624 Personen, den USA mit 1’994, Kanada mit 1’310 und Israel mit 1’140 Personen.
Frankreich – des Auswanderers beliebteste Nation
Auch in Gesamtzahlen liegt Frankreich an erster Stelle. Dort lebt mit 176’723 Personen die grösste Auslandschweizerkolonie (einschliesslich Grenzgängern), gefolgt von Deutschland mit 75’008 Personen, Italien mit 47’953, Grossbritannien mit 28’288, Spanien mit 23’324 und Österreich mit 13’984 Personen.
Über 110’000 Schweizer in Nordamerika
Insgesamt leben in Ländern der Europäischen Union 402’839 Schweizerinnen und Schweizer oder 60,3%. Ausserhalb Europas leben die meisten von ihnen in den USA (73’978), Kanada (37’684), Australien (22’004), Argentinien (15’372), Brasilien (14’374), Israel (13’151) und Südafrika (9’078).
23,3 % im Stimmregister eingetragen
Von den 512’781 stimmberechtigten Auslandschweizerinnen und Auslandschweizern haben sich 23,3% im Stimmregister einer Schweizer Gemeinde eingetragen. Dies entspricht nach Angaben der Auslandschweizer-Organisation einer Zunahme der Stimmberechtigten in der so genannten Fünften Schweiz um 7,4% gegenüber dem Vorjahr.
Steigende Einwanderungszahlen aus der EU
Den umgehrten Weg, nämlich in die Schweiz, gehen ebenfalls immer mehr Menschen: Ende letzten Jahres hat der Ausländerbestand in der Schweiz um 3,1% auf 1’570’965 Personen zugenommen. Die Einwanderung aus der EU, Norwegen, Island und Liechtenstein wuchs um 5,3%, während jene aus Drittstaaten stagnierte. Dies liege ganz auf der Linie der neuen Ausländerpolitik, sagte Direktor Eduard Gnesa an der Jahreskonferenz des Bundesamtes für Migration (BFM) in Bern. Seit dem Abschluss des Freizügigkeitsabkommens mit der EU werden in Drittländern nur noch qualifizierte Arbeitskräfte angeworben.
Noch nicht errechnet ist der Ausländeranteil an der gesamten ständigen Wohnbevölkerung, der 2006 bei 20,4% lag. In die Ausländerstatistik nicht aufgenommen sind die 27’271 internationalen Funktionäre mit ihren Familien, 61’028 Kurzaufenthalterinnen und -aufenthalter sowie 40’653 Asylsuchende.
Italiener und Deutsche mit grössten Kolonien
Die grösste Ausländerkolonie stellen weiterhin Staatsangehörige aus Italien mit einem Anteil von 18,4%. Es folgen die Deutschen (12,9%) sowie die Serben und Portugiesen mit je 11,6%. Die grösste Zunahme war bei den Deutschen (plus 29’309 Personen) und den Portugiesen (plus 8’847) festzustellen. 43’889 Personen aus dem Ausland haben im letzten Jahr das Schweizer Bürgerrecht erworben. An der Spitze stehen Staatsangehörige aus Serbien (10’428) und aus Italien (4’749). Aus Deutschland wurden nur 1’331 Einbürgerungen verzeichnet. Das ist laut BFM auf das inzwischen aufgehobene deutsche Verbot der Doppelbürgerschaft zurückzuführen. (awp/mc/pg)