Zehnder mit leicht rückläufigen Gewinnziffern im 1. Halbjahr

Der EBIT ging dagegen um 9% auf 13,8 (15,1) Mio EUR zurück, was einer gegenüber dem Vorjahr auf 6,6% von 7,6% reduzierten EBIT-Marge entspricht. Der Reingewinn sank um 2% auf 11,3 (11,5) Mio EUR zu, wie der Hersteller von Heizkörpern und Komfortlüftungen am Mittwoch mitteilt. Damit hat Zehnder die Prognosen der Analysten mit dem Umsatz zwar erreicht, mit den Gewinnziffern aber klar verfehlt. Der AWP-Konsens für den Umsatz lag bei 208,1 Mio EUR, für den EBIT bei 17,7 Mio EUR und für den Reingewinn bei 13,1 Mio EUR.


Hohe Entwicklungskosten
Der Rückgang des EBIT sei auf höhere Entwicklungskosten für Produkte, einmalige Beratungskosten im Zusammenhang mit Akquisitionen sowie auf höhere Materialkosten zurückzuführen. Das Minus beim Reingewinn war dank gesteigerter Finanzerlöse und einer leicht tieferen Steuerquote weniger ausgeprägt als bei EBIT.


Rückläufige Verkäufe im wichtigsten Markt Frankreich
Die Geschäftsentwicklung in den einzelnen Märkten und Produktegruppe sei uneinheitlich gewesen, schreibt Zehnder. Überdurchschnittlich seien insbesondere die osteuropäischen Märkte, Grossbritannien, die USA, Belgien und Österreich gewachsen, wogegen sich die Verkäufe im wichtigsten Markt Frankreich und im drittwichtigsten Italien sowie auf der iberischen Halbinsel rückläufig entwickelt hätten.


Schwieriges Umfeld in Deutschland
Im zweitwichtigsten Markt Deutschland ist laut Zehnder die gesamte Heizungsindustrie mit einem schwierigen Umfeld konfrontiert gewesen, welchem sich die deutschen Verkaufsorganisationen nicht vollumfänglich entziehen konnte. Die Anzahl der genehmigten Wohnungen sei um 50% zurückgegangen, der Umsatz in Deutschland sei trotzdem leicht angestiegen.


Zum Wachstum haben insbesondere die Komfortlüftungen und Ventilationsgeräte beigetragen, wobei die Wachstumsraten vor allem in der Schweiz und in Deutschland überdurchschnittlich waren.


Keine vorgezogenen Auslieferungen von Aluminiumheizkörpern
Verschiedene weitere Faktoren hätten den Vergleich mit dem ersten Semester des Vorjahres beeinflusst: Einerseits hätten 2007 die atypischen vorgezogenen Auslieferungen von Aluminiumheizkörpern gefehlt, von welche das Vorjahressemester geprägt gewesen sei. Andererseits sind die Umsätze neu akquirierter Gesellschaften erstmals im ausgewiesenen Umsatz enthalten. Ohne den Aluminiumheizkörper-Einfluss und ohne Akquisitionen hätte das Umsatzwachstum 4% betragen und damit den Erwartungen entsprochen.


Umsatzsteigerung im Gesamtjahr bei 6 – 8 %
Für 2007 zeigt sich Zehnder etwas zuversichtlicher als noch im April. Der Umsatz dürfte 2007 um 6 bis 8% steigen, im April wurde noch eine Guidance von 5 bis 7% herausgegeben. Für den EBIT erwartet Zehnder eine leichte Steigerung gegenüber dem Vorjahr und für den Reingewinn eine Steigerung proportional zum Umsatzwachstum. Die Prognosen stehen unter dem Vorbehalt unvorhergesehener Ereignisse.


Aufgrund des sehr kurzen Durchlaufzeiten zwischen Bestellungseingang und Auslieferung der Produkte sowie wegen des Fehlens eines signifikanten Auftragsbestandes seien Aussagen zur weiteren Entwicklung des Geschäftsganges generell schwierig, bekräftigt Zehnder frühere Angaben. Historisch sind die Umsätze im zweiten Semester höher als im ersten, was sich nach dem Ausnahmejahr 2006 auch in diesem Jahr wiederholen dürfte. (awp/mc/pg)

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