Zeiss legt Medizintechnik-Geschäft zusammen

Dazu wird die Carl Zeiss Surgical GmbH (Oberkochen) als Anbieter von Operationsmikroskopen und Systemen zur Bilddarstellung für die Neuro- sowie Hals-, Nasen-, Ohren- und Augen-Chirurgie von der Zeiss Meditec AG (Jena) übernommen. Der Jahresumsatz wachse damit um 177 auf rund 500 Millionen Euro, sagte Meditec-Vorstandssprecher Ulrich Krauss am Montag. Strategisches Ziel sei es, «in den TecDAX aufgenommen zu werden».


Erweiterung des Geschäftsfeldes
Das bisher auf Geräte für die Augenheilkunde spezialisierte Jenaer Unternehmen erweitert mit der Übernahme sein Geschäftsfeld deutlich. Nach Angaben von Krauss rangiert Zeiss Meditec nach der Übernahme, die rückwirkend zum Geschäftsjahresbeginn im Oktober 2005 vollzogen wird, künftig auf Rang drei der grössten börsennotierte Medizintechnik-Unternehmen in Europa.


«Profitabler Konzern»
Durch den Zusammenschluss entstehe ein profitabler Konzern mit rund 1.600 Beschäftigten, sagte Krauss weiter. Meditec hatte im vergangenen Geschäftsjahr (30. September) bei einem Umsatz von rund 324 Millionen Euro ein Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) von 36,6 Millionen Euro erwirtschaftet. Surgical mit 400 Beschäftigten kam auf ein EBIT von 24 Millionen Euro.


Kapitalerhöhung gegen Bar- und Sacheinlagen
Finanziert werden soll die Transaktion, der am 10. März noch die Aktionärsversammlung zustimmen muss, über eine Kapitalerhöhung gegen Bar- und Sacheinlagen. Die Aktionäre seien für zwei alte Aktien zum Bezug von drei neuen Aktien zum Ausgabebetrag von 10,10 Euro berechtigt. Krauss rechnet mit Einnahmen von etwa 170 Millionen Euro. «Der Mittelzufluss soll dem weitern Unternehmenswachstum dienen», sagte er. Ungeachtet der Transaktion bleibe der baden-württembergische Optik- und Elektronikkonzern Carl Zeiss mit 65 Prozent Mehrheitsaktionär von Meditec. Für Zeiss sei die Transaktion attraktiv, weil der Unternehmenswert der Thüringer Tochter steige, sagte Krauss.


Börse reagierte verhalten
Die Börse reagierte am Montag verhalten. Die Aktie des Jenaer Medizintechnik-Herstellers, der nach eigenen Angaben mit einem Marktanteil von etwa 21 Prozent weltweit grösster Anbieter von Geräten zur Diagnose und Behandlung von Augenerkrankungen ist, verlor in Frankfurt leicht und notierte bei 17,00 Euro. (awp/mc/gh)

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